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nach einem Bild von Jürgen Matern |
Die vielen Anschläge des sogenannten "Islamischen Staates" werden zunehmen und niemand weiß ein Mittel gegen diese Gefahr. Unsere Politiker reden dann immer von "feigen Anschlägen" und ihre Gedanken seien in diesem Moment bei den Opfern und den Angehörigen. Sie haben keine Idee und veranstalten zuerst mal einen "Gedenkgottesdienst" - der hilft immer. Zu diesen, meist ökumenischen Gottesdiensten, lädt man natürlich inzwischen auch Juden und Moslems ein. Pastafari würden hier - wenn man das Grundgesetz ernst nähme - ebenfalls hingehören.
À propos Grundgesetz: Der Artikel 7, Abs. 2 u. 3 sollte gestrichen werden.
Die Anschläge werden von Menschen verübt, die oft als Selbstmordattentäter dabei ihr Leben verlieren und glauben Heilige zu sein. Es ist sehr einfältig und ignorant, sie als feige Terroristen zu bezeichnen. Das Problem ist der kindliche Glaube, den unser Staat explizit fördert.
Wer als erwachsener Mensch sich zu einer bestimmten Glaubensrichtung bekennen will, darf das - nach reiflicher Überlegung - so entscheiden. Er muss das aber unbefangen tun können. Wer aber schon mit der Muttermilch dieses Gift aufsaugt, kommt nur sehr schwer von diesen unvernünftigen Märchengeschichten los. Und es ist unvernünftig - im positiven Sinne. Glauben heißt, nicht wissen. So sagte schon mein Religionslehrer in der Schule. Es hat also wirklich keinen substantiellen Hintergrund, was mit "Vernunft" doch einhergehen muss. Auch ist uns allen doch klar, dass nicht alle Religionen gleichzeitig die wahre Heilsgeschichte verbreiten können, wenn sie unterschiedlich sind. Also erzählen wir unseren Kindern in der Schule schon ganz bewusst die Unwahrheit und leiten sie in die Irre. Wer weiß, vielleicht liegen ja die sogenannten Terroristen richtig?
Wir brauchen hier und heute einen neuen Bobby Henderson, der dieses gravierende Problem - wie ich meine, das wichtigste unserer Zeit - anspricht. Wenn viele Menschen (z.B. in Sachsen und bei Pegida, oder auch in der AfD) vor der Islamisierung Angst haben, dann ist meine Angst vor der Christianisierung aber genau so groß. Hier sind viele Rattenfänger unterwegs, die am rechten Rand des Parteienspektrums fischen gehen. Man sollte ihnen nicht auf den Leim kriechen, sondern mit einer neuen Partei "Flagge zeigen". Denn keine der etablierten Parteien ergreift hierzu die Initiative. Sich gegen eine - egal welche - Religion auszusprechen, kann einer existierenden Partei nur schaden. Einen Zulauf bei dieser Position haben sie nicht zu erwarten, so spart man es lieber aus.
Die klare Trennung von Kirche und Staat, wie es in den meisten westlichen Demokratien das Ziel ist, hat bei uns noch nicht wirklich stattgefunden. Solange wir Regierungsparteien haben, die sich christlich nennen, ist dies auch sehr schwierig.
Ein Gastkommentar von Joachim König