Wer
von euch Pastafari weiß eigentlich noch, woher das Marzianifest
seinen Namen hat?
Wir
alle kennen die Marziani. Sie erinnert uns irgendwie an die
Mittelgräte eines Piratenfisches.
Vor
so langer Zeit, dass die Geschichte fast in Vergessenheit geriet, zog
ein sehr alter und sehr hungriger Mann durch die Straßen seiner
Stadt. Es war November, ein besonders nasskalter. Seine Beine trugen
ihn kaum noch, als er gegen den Sturm ankämpfte. So klopfte er an
die Türen der Häuser, um nach Essbarem zu fragen. Aber er hatte
wenig Glück. Einen einzigen Fisch bekam er geschenkt. Den verschlang
er heißhungrig und steckte dann die Gräten in seine Manteltasche.
Er wollte sich ein Feuer machen und die Gräte auskochen, um so noch
ein heißes Getränk zu bekommen, das ihn wärmen sollte.
Als
er so am Feuer saß, kamen Kinder vorbei. Sie hatten sich beim
Spielen verspätet, es war ihnen kalt und so setzten sie sich kurz
mit ans Feuer, um sich zu wärmen. Als sie sahen, was für eine karge
Mahlzeit da am Entstehen war, fassten sie den Entschluss, den Alten
einfach mit nach Hause zu nehmen.
Im
November, dem Monat, in dem die Piratenweiber Nudelvorräte für das
ganze Jahr bereiten, ist es warm in jeder Kate. Außerdem fällt
immer mal was ab für einen, dem die Knochen schon fast klappern,
weil kein Gramm Fett mehr auf seinen Rippen ist.
So
wurde der Fremde freundlich aufgenommen und bekam einen ordentlichen
Teller Nudeln vorgesetzt. Mit dem noch unverarbeiteten Teig
formten die Kinder die Nudeln in neuer Form, um ihrer Mutter Marzia zu zeigen,
woraus der Alte sich Suppe kochte.
Das
rührte die Mutter so sehr, dass sofort weitere Nudeln formte, die dann bald überall Marziani genannt wurden. Als sie getrocknet waren, stopfte sie so viele in die Taschen
des Alten, dass die Taschen fast die Form von zwei Fleischbällchen
hatten. Er sollte so schnell nicht wieder Hunger verspüren.
Als
sie ihm jedoch ein Nachtlager anbieten wollte, denn es war inzwischen
stockfinster, verabschiedete sich der Alte. Er musste weiter, hatte
ein paar Orte weiter eine kranke Frau zu versorgen. Das gutherzige
Piratenweib schickte die Kinder auf den Boden, um die Laternen zu
holen. Sie sollten den Alten noch ein Stück Wegs aus der dunklen
Siedlung der Piraten begleiten, damit er heil zu seiner Kate fand.
All
das geschah am 11. November und wurde von Generation zu Generation
weiter erzählt. Seither feiern alle Pastafari den 11. November,
indem sie sich abends ums Feuer versammeln. Ein großer Kessel mit
Marziani köchelt und auch andere Leckereien werden gereicht. Jeder
darf sich bedienen, ob arm oder reich. Alle Menschen der Umgebung
sollen teil haben an der Freude der Piraten.
Geht
das Fest seinem Ende entgegen, bekommt jeder, der es verlässt, eine
Marziani in die Jackentasche gesteckt, damit ihm niemals die Pasta
ausgeht. Dieser Brauch hat sich bis heute erhalten, wie auch
Lampionumzüge der Kinder.