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Channel: Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland Gemeinde Uckermark
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Das Wort zum Freitag - Unsere Facebookgruppe

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Schon lange gab es unsere Facebookseite als Bruder Nudelwasser auf die Idee kam, auch noch eine Facebookgruppe zu erstellen.  Dort könnten unsere Mitglieder und Anhänger nicht nur Nachrichten kommentieren, sondern selbst welche einstellen und so Diskussionen starten.
Eine gute Idee, schnell haben wir die umgesetzt und waren sehr zufrieden. Der harte Kern hatte sich dort schnell gefunden, es gab heftige, aber immer zweckdienliche Diskussionen, das Ganze sah nach einem großen Erfolg aus.

Wir wurden immer mehr und die Themen immer vielfältiger. Wir mussten uns entschließen, die ganz klar festzulegen, themenfremde Beiträge zu löschen und klare Regeln einzuführen. Das half.....eine Zeit lang.

Inzwischen bedauern viele, die von Anfang an aktiv waren, wie sich die Gruppe entwickelt hat. Sie  posten nur noch selten. Zu breit gestreut sind die Ansichten der Gruppenmitglieder. Zu viele Mitglieder erwarten, dass ihre Meinung geteilt wird und drohen mit Austritt, wenn sich die Gruppe nicht anschließt und gehen dann mit großem Brimborium. Andere gehen, wenn sie auf Regeln hingewiesen werden. Neulich kam der Satz:"Ich werde in meinem Leben nie mehr irgendein Evangelium lesen, und wenn das hier tatsächlich vorausgesetzt würde, um dazuzugehören und mitreden zu dürfen, dann danke und tschüß.... Entweder ich kann hier Atheismus gepaart mit etwas Spaß zelebrieren, dann bleibe ich, oder ich werde aufgefordert Evangelien zu lesen und von humorlosen Leuten über Spielregeln belehrt. Dann gehe ich." Ein klares "Tschüss" war die logische und einzig richtige Antwort.

Wir sind eben keine Gruppe, bei der es nur darum geht, etwas Spaß zu haben und seine Meinung zu zelebrieren. Wer das möchte, sollte wirklich gehen.

Für uns ist das Pastafaritum nicht nur Blödelei, für uns ist es auch nicht nur Kirchenkritik und Religionskritik, sondern es hat durchaus eigene Werte. Die zu kennen ist von Vorteil wenn man in der Gruppe mitreden möchte und um die zu kennen, ist es vorteilhaft, das Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters zu kennen oder sich wenigstens mal auf pastafari.eu durchzuklicken.

Gestern habe ich einen Artikel eingestellt:
"Die neue Vielweiberei

Im Herzen Europas breiten sich mittelalterliche Parallelwelten aus: Grossbritannien verzeichnet eine starke Zunahme von Sharia-Hochzeiten und Polygamie."

Es kam zu einigen Diskussionen um Vor- und Nachteile von Vielweiberei, um persönliche Konflikte, nur über das eigentliche Thema, die Entstehung von Parallelwelten mit eigener Rechtsprechung, gab es nicht einen Kommentar.

Solche Lifestylediskussionen sind für alle Altpastafari in der Gruppe unverständlich.  Aber wie sie unterbinden? Wie wieder zurück finden zu dem Diskussionsstil den es in der Gruppe noch gab, als sie nur 200 bis 300 Mitglieder hatte? Diese Frage stellen nicht nur wir uns, sondern auch Pastafari in anderen Ländern wie eine entsprechende Anfrage im Rat der pastafarianischen Kirchen Europas gezeigt hat.
Ein Fluch des Wachstums? Aufnahmestopp für die Gruppe? Wieder zurück zu einer kleineren Gruppe? Gründung einer Gruppe nur für Vereinsmitglieder und persönlich Bekannte?

Im Moment ist keine Lösung in Sicht, nur eine große Unzufriedenheit über den jetzigen Stand. Vielleicht hilft es ja, die erst mal zu artikulieren.

Möge ES hier mit uns sein.


Frisch geklagt ist hab gewonnen – Helft uns!

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Es ist so weit, liebe Schwestern und Brüder, liebe Piraten und Freibeuterinnen, geschätzte Gemeinde und alle, die am Kampf um weltanschauliche Gleichberechtigung interessiert sind:

Unser Rechtsanwalt, Dr. jur. Winfried Rath, hat unsere Klage gegen das Land Brandenburg zur Genehmigung unserer Nudelmessenhinweisschilder eingereicht. Da uns die Sache sehr wichtig ist und einen entsprechenden Streitwert hat, gleich beim Landgericht Potsdam.

Das wird nur leicht teurer als beim Amtsgericht. Die eigenen Kosten tragen wir selbst, für die Fremdkosten schätzen wir etwa 1500,- Euro. 

Bitte helft uns, die aufzubringen. Wir haben dafür ein Projekt bei Betterplace eingerichtet: Spenden

Sollten wir den Rechtsstreit gewinnen gehen wir davon aus, dass das Land Brandenburg in Berufung gehen wird. Dann nehmen wir die Spenden für die nächste Instanz. Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, und das Land bei unserem Sieg auf eine Berufung verzichten, werden die Spenden im Sinne unseres Satzungsziels für andere Projekte zur Förderung wissenschaftlicher Weltanschauungen verwandt. 

Wer nicht spenden möchte oder kann, uns aber trotzdem helfen möchte, kann den Spendenaufruf überall dort teilen, wo er aktiv ist. Gemeinsam sind wir stark.

Damit ihr noch einmal ein paar Infos bekommt, worum es uns geht, hier noch mal zwei Berichte vom rbb:

Pastafarikirche will gegen Schilderverbot klagen 




Am meisten wird euch vielleicht die Klage selbst interessieren. Die ist wirklich Klasse geworden und es lohnt sich, mal rein zu lesen.

Besonders interessant ist, die Akteneinsicht beim Landesbetrieb Straßenwesen hat ergeben, dass der noch lange bereit war, die Schilder zu genehmigen und wohl erst nach Einflussnahme aus dem Kultusministerium davon abgerückt ist. Schon merkwürdig, denn zu dem gehört er gar nicht. Ebenso merkwürdig, warum die Entscheidung der Kulturministerin, wir wären keine Religionsgemeinschaft, überhaupt irgendwelchen Einfluss hatte. Der Landesbetrieb hatte uns die Genehmigung ja als Weltanschauungsgemeinschaft gegeben. Nun kennt sich die Kultusministerin als als Schwester einer Bischöfin sich sicher gut mit Religionsgemeinschaften aus, aber darüber, ob wir Weltanschauungsgemeinschaft sind oder nicht, wurde weder von ihr noch sonst wo im Kultusministerium entschieden.

Hier nun die wichtigsten Auszüge:


Klage

der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland e.V., vertreten durch den Vorsitzenden Herrn Rüdiger Weida, Schulzenfelde 9, 17268 Templin,
- Klägerin -

Prozessbevollmächtigter: Rechtsanwalt Dr. Winfried Rath, Engelstraße 50, 48143 Münster

gegen

das Land Brandenburg, vertreten durch den Ministerpräsidenten, 14473 Brandenburg


wegen: Duldung der Aufstellung von Gottesdiensthinweisschildern
vorläufiger Streitwert: 6.000,00 € (geschätzt)


Namens und in Vollmacht der Klägerin erhebe ich Klage und beantrage,

1.
den Beklagten kostenpflichtig zu verurteilen, die Aufstellung von Gottesdiensthinweisschildern nebst Zusatzschild „PAZ - Gedächtniskirche“ durch die Klägerin hinter den Ortseingangsschildern der Stadt Templin am Fahrbahnrand der Straßen Lychener Straße, Prenzlauer Allee, Zehdenicker Straße und Vietmannsdorfer Straße in nachstehender Form zu dulden:
- die Schildergröße beträgt 75 x 75 cm, die des Zusatzschildes 75 x 20 cm
- die Gottesdiensthinweistafeln werden an eigenen Masten angebracht
- die Masten werden durch einen Fachbetrieb aufgestellt.

2.
hilfsweise festzustellen, dass die Klägerin berechtigt ist, Gottesdiensthinweistafeln unter den im Antrag zu 1) aufgeführten Voraussetzungen aufzustellen.


Für den Fall der Anordnung des schriftlichen Vorverfahren wird beantragt, bei Nichtanzeige der Verteidigungsabsicht, den Beklagten durch Versäumnisurteil zu verurteilen.



Begründung:

Die Klägerin ist eine Religionsgemeinschaft / Weltanschauungsgemeinschaft, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, humanistische Werte zu vermitteln. Ihr Ziel ist die Förderung wissenschaftlicher Weltanschauungen, ihre Art der Religionsausübung das Mittel, dieses Ziel zu erreichen. Der Sitz der Klägerin ist in Templin, wo sich auch ihr Gottesdienstgebäude, die PAZ - Gedächtniskirche befindet. Dort findet jeden Freitag um 10.00 Uhr eine Gottesdienstveranstaltung, die sog. „Nudelmesse“ statt. Auf diese Veranstaltung wollte die Klägerin – wie die Amtskirchen auf ihre Veranstaltungen – durch das Aufstellen von Gottesdiensthinweistafeln aufmerksam machen. Die zunächst auf Antrag der Klägerin schriftlich erteilte Erlaubnis, die in einer späteren Vereinbarung mit den im Klageantrag zu 1) genannten Bedingungen konkretisiert wurde, „widerrief“ das beklagte Land durch den Landesbetrieb Straßenwesen ohne nachvollziehbare Begründung. Hintergrund des Widerrufs ist ein „Einschreiten“ der Amtskirchen, die der Klägerin gleiche Rechte für gleiche Sachverhalte nicht zugestehen will. ….

.Welche Wellen die Schilderaufstellung in der kleinen Stadt Templin bis dahin geschlagen hatte, mit denen sich sogar der Landtag befassen musste, überrascht. Der politische Druck veranlasste den Landesbetrieb Straßenwesen, die Erlaubnis zu widerrufen. Das ergibt sich eindeutig aus dem geschilderten zeitlichen Ablauf....

.Das Schreiben des Landesbetriebs eröffnete letztlich eine eingehende Diskussion, in der es der Klägerin gelang, die Mitarbeiter des Landesbetriebs davon zu überzeugen, dass sie die in der Richtlinie aufgestellten Voraussetzungen erfüllt und berechtigt ist, Gottesdienst-hinweistafeln aufzustellen. Denn sie war in Besitz des Rundschreibens, in dem ausdrücklich erwähnt wird, dass auch Weltanschauungsgemeinschaften die Tafeln aufstellen dürfen. Gerade diese Eigenschaft gestanden die Mitarbeiter des Landesbetriebs der Klägerin in dem Gespräch ausdrücklich zu. Daher einigten sich die Klägerin und der Landesbetrieb Straßenwesen, auf folgende Vereinbarung:

Die Klägerin ist berechtigt, Gottesdiensthinweisschildern nebst dem Zusatzschild „PAZ - Gedächtniskirche“ hinter den Ortseingangsschildern der Stadt Templin am Fahrbahnrand der Straßen Lychener Straße, Prenzlauer Allee, Zehdenicker Straße und Vietmannsdorfer Straße aufzustellen, wobei die Schilder die Größe von 75 x 75 cm haben müssen (das Zusatzschild 75 x 20 cm) und die Klägerin dafür durch einen Fachbetrieb eigene Masten errichten lässt....


..Die Klägerin ist bereits aufgrund der Erlaubnis vom 18.11.2014 zivilrechtlich berechtigt, die Gottesdiensthinweistafeln an den genehmigten Stellen aufzustellen. Das beklagte Land kann diese ausdrücklich erteilte Erlaubnis nicht einfach grundlos bzw. nach Gutdünken widerrufen und ist zur Duldung verpflichtet.....

….Spätestens aber in der Vereinbarung, die die Klägerin mit den Vertretern des Landesbetriebs am 9.12.2014 im Beisein des Bürgermeisters Tabbert geschlossen hat, ist eine Vereinbarung im Sinne der Verwaltungsvorschrift nach § 8 Abs. 10 FstrG zu sehen....

.Das beklagte Land ist also bereits zivilrechtlich zur Duldung der Aufstellung der Gottesdiensthinweisschilder in der im Klageantrag zu 1) beschriebenen Form verpflichtet. Sie ist an ihre Erlaubnis vom 18.11.2014 gebunden. Später hat sie sich im Vergleich vom 9.12.2014 erneut verpflichtet, die Schilderaufstellung hinzunehmen.....

….Bei den Anhängern des FSM handelt es sich um eine derzeit stark wachsende Gemeinschaft von Gleichgesinnten weltweit. Sie alle berufen sich auf "Das Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters" des Propheten Bobby Henderson und zelebrieren ähnliche Riten. Die globalen Pastafari-Gemeinden stehen in engem Austausch miteinander. Wiewohl die zentralen Elemente des Glaubens von allen Anhängern geteilt werden, bleibt die Auslegung des Pastafarianismus im Einzelnen jedoch den FSM-Gemeinden vor Ort überlassen – ebenso wie dies bei anderen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften der Fall ist, die sich eher orthodox oder liberal zu den Grundinhalten des eigenen Glaubens positionieren.

Aus dem Glauben an das FSM ergibt sich für den Gläubigen die bindende Verpflichtung, Glaubensinhalte stets wissenschaftlicher Prüfung zu unterziehen – die Inhalte fremder Glaubensrichtungen ebenso wie die eigenen. Der Glaube an das FSM - wie er in Deutschland von der Klägerin ausgelegt und praktiziert wird - steht ferner dem evolutionären Humanismus der Giordano Bruno Stiftung nah. Die Klägerin ist in den Förderkreis der Stiftung aufgenommen. …

...Diese Wissenschaftskompatibilität ist ein zentrales Element des Pastafarianismus. Der hypothetische Glaubenswechsel eines Pastafari von einer wissenschaftlichen zu einer vom Pastafarianismus abweichenden, nicht-wissenschaftlichen Erklärung der Welt könnte daher nicht erfolgen, ohne ihn in ernste Gewissensnot zu stürzen.

Die bindende Verpflichtung regelmäßig an Messen oder religiösen Riten teilnehmen zu müssen, kennt der Pastafarianismus dagegen nicht; genauso wie evangelische Christen betrachten Pastafari ihre Messe als Angebot, nicht als Verpflichtung, und sind - ebenso wie evangelische Christen - bei der Entscheidung, an Riten teilzunehmen, lediglich ihrem Gewissen unterworfen.

Die Klägerin ist also eine Religionsgemeinschaft, wenigstens aber eine Weltanschauungsgemeinschaft. Nicht zutreffend ist die gegenteilige Ansicht des beklagten Landes, wonach das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur festgestellt haben will, dass es sich bei der Klägerin nicht um eine sonstige Religionsgemeinschaft handeln soll, weil es ihr an einer ernsthaften religiösen Überzeugung fehle und sie vielmehr als Parodie auf fundamentalistische Christen in den USA eingeschätzt werde. Die Einschätzung des Ministeriums ist von der Suche nach dem Wunschergebnis geprägt. Mit den gängigen rechtlichen Definitionen für Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften ist das Ergebnis nicht in Einklang zu bringen. Denn Religion wie Weltanschauung bestimmen die Ziele der Menschen, sprechen im Kern seine Persönlichkeit an und erklären auf umfassende Art und Weise den Sinn der Welt und des menschlichen Lebens. (BVerfGE 105, 279 ff. (293)). Regelmäßig gehört zu Religion und Weltanschauung eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten (Jarass/Pieroth, Grundgesetz; Art. 4 GG Rdnr. 8). Einer Weltanschauungsgemeinschaft im Sinne von Art. 4 GG liegt dabei eine Gewissensentscheidung zugrunde, aus der sich für die Gläubigen bindende Verpflichtungen ergeben, von denen sie ohne Gewissensnot nicht abweichen kann (BVerwGE 89, 368 ff. (370)). Diese Voraussetzungen erfüllt die Klägerin, wie bereits oben dargelegt. Gerade die Ausrichtung an humanistischen Grundsätzen fordert eine verbindliche Auseinandersetzung mit den Werten der Klägerin. Insbesondere ist es nicht erforderlich, dass die Weltanschauungsgemeinschaft dem christlichen Glauben entspricht (BVerfGE 24, 236 (246)).

Dass sich die Klägerin in ihrer Weltanschauung / Religion satirischer Mittel bedient, ist Teil der Ausgestaltung, wie sie ihren Glauben ausüben und verbreiten will. Das unterliegt allein ihrem Selbstbestimmungsrecht, in das staatlicherseits nur in sehr engen Grenzen eingegriffen werden darf, zum Beispiel bei Verletzung von entgegenstehenden Grundrechten.

Dem Staat ist es verwehrt, aufgrund seiner Verpflichtung zur weltanschaulichen Neutralität, Glauben und Lehre einer Kirche oder Religionsgemeinschaft als solche zu bewerten. Die individuelle und korporative Freiheit, das eigene Verhalten an den Lehren des Glaubens auszurichten und innerer Glaubensüberzeugung gemäß zu handeln, würde entleert, wenn der Staat bei hoheitlichen Maßnahmen uneingeschränkt seine eigene Wertung zu Inhalt und Bedeutung eines Glaubenssatzes an die Stelle derjenigen der verfassten Kirche setzen und seine Entscheidungen auf dieser Grundlage treffen könnte. Jede Auseinandersetzung staatlicher Stellen mit Zielen und Aktivitäten einer Kirche oder Religionsgemeinschaft muss dieses Gebot religiös-weltanschaulicher Neutralität wahren. Die Regelung genuin religiöser oder weltanschaulicher Fragen, die parteiergreifende Einmischung in die Überzeugungen, Handlungen und die Darstellung religiöser und weltanschaulicher Gemeinschaften sind dem Staat mangels Einsicht und geeigneter Kriterien untersagt. Fragen der Lehre, der Religion und des kirchlichen Selbstverständnisses gehen den Staat grundsätzlich nichts an. Er ist vielmehr verpflichtet, auf die Grundsätze der Kirchen und Religionsgemeinschaften Rücksicht zu nehmen und keinen eigenen Standpunkt in der Sache des Glaubens zu formulieren (BVerfG, Beschluss vom 22. Oktober 2014 – 2 BvR 661/12 –, Rn. 89, juris).

Gegen diese strengen Maßstäbe verstößt das beklagte Land, wenn es der Klägerin die Eigenschaft einer Religionsgemeinschaft im Schreiben vom 25.3.2015 abspricht, indem es nicht auf Inhalte, sondern allein auf die Art und Weise der Religionsausübung abstellt....

.Tatsächlich sind es keine rechtlichen Gründe, die das beklagte Land veranlasst haben, die Aufstellung der Gottesdiensthinweistafeln zu untersagen. Es ist vielmehr die Verärgerung der Amtskirchen, die über erheblichen medialen und politischen Druck dieses Ergebnis erzwingen wollten und auch haben.

Die Aufstellung der Nudelmessenschilder fand nahezu weltweit Aufmerksamkeit in den Medien. Es würde den Rahmen der Klageschrift sprengen auch nur annähernd vollständig dazu vorzutragen. Insoweit sei ein Verweis auf die Homepage der Klägerin (www.pastafari.eu) gestattet.

Die Amtskirchen befürchteten offensichtlich übles Teufelswerk und teilten mit, dass sich Christen verletzt fühlten – wohl in ihren religiösen Gefühlen. Offen drohten Kirchenvertreter mit dem eigenhändigen Entfernen der Hinweistafeln, wenn die Klägerin das nicht selbst veranlasse.....

...Auf politischer Ebene schlug die Empörung ebenfalls hohe Wellen. Die Abgeordnete Geywitz, die sich ehrenamtlich u.a. für den Wiederaufbau von Kirchengebäuden engagiert, richtete eine kleine Anfrage an den Landtag, in der sie fragte, ob die Klägerin eine Religionsgemeinschaft sei und auf welcher Grundlage die Genehmigung an die Klägerin erteilt worden sei.

Nur einen Tag später verfasste der Landesbetrieb Straßenwesen sein Schreiben vom 5.12.2014, mit dem die erteilte Erlaubnis widerrufen wurde. Die Einflussnahme liegt offen auf der Hand.

Der daraus entstehende Druck lässt sich wunderbar aus dem nachfolgenden E-Mail-Verkehr zwischen dem Ministerium und dem Landesbetrieb, der an seiner Rechtsauffassung zunächst festhalten wollte, ablesen. Daraus geht auch hervor, dass der Zeuge Heyne angewiesen wurde, den Bestätigungsbescheid nicht herauszuschicken. Später soll genau die gleiche Person keine Vollmacht gehabt haben. Das spricht für sich.

Im Ergebnis hat sich das Ministerium durchgesetzt – mit der oben geschilderten fragwürdigen Begründung. Die Entscheidung, die erteilte Erlaubnis und die vereinbarte Schilderaufstellung zu widerrufen, hatte also ausschließlich kirchenpolitische Gründe und ist rechtlich nicht haltbar.


Das kann sich die Klägerin als Weltanschauungsgemeinschaft nicht gefallen lassen und ist so gezwungen den Klageweg zu beschreiten.....


Und nun ran an die Spendenliste
Auf sie mit Gebrüll, Piraten!

Treten Sie zurück, Frau Kunst!

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Foto: Axel Hindemith, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Die Kultusministerin Brandenburgs, Sabine Kunst, hat eine Kleine Anfrage der religionspolitischen Sprecherin der SPD, Klara Geywitz, beantwortet. Es ging darum, ob unsere Nudelmessenhinweisschilder die richtige Größe haben,  es ging darum, ob wir regelmäßig Nudelmessen durchführen und es ging darum, ob wir eine Religionsgemeinschaft wären.

Soweit alles gut, dafür war sie als Kultusministerin zuständig. Als Schwester der Bischöfin für den Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordelbischen Kirche, Kirsten Fehrs, dürfte auch sie selbst genug eigene Erfahrung mit Religion haben.
Deshalb hat sie, wohl aus dem Bauch heraus, uns konstatiert, keine ernsthafte religiöse Substanz zu haben und uns deshalb nicht als Religionsgemeinschaft anerkannt. Hier kommt sie bereits vom rechten Weg ab, denn der Staat hat überhaupt nicht zu beurteilen, wie eine Gemeinschaft Religion ausübt, sondern diese einfach zu akzeptieren. So will es das Gesetz.

Den rechten Weg verlässt sie endgültig, wenn sie der katholischen Nachrichtenagentur am 15. Februar 2015 mitteilt, der Landesbetrieb Straßenwesen werde keine Genehmigungen mehr für die Nudelmessenhinweisschilder ausstellen und am 16. Februar gegenüber dem rbb noch nachlegt und entscheidet, die Schilder müssen ab.

Der Landesbetrieb Straßenwesen (LS) untersteht nicht ihrem Ministerium, sie hat keine Entscheidungen für den zu treffen. Man könnte noch vermuten, Sabine Kunst hätte sich beim LS informiert, also nicht die Entscheidung getroffen sondern nur verkündet. Dem ist nicht so. Ein Anruf beim Landesbetrieb am Vormittag des 17. Februar, also zwei Tage nach der Verkündung durch die Miinisterin, ergab, dass unser Genehmigungsschreiben dort bereits fertig war und nur noch unterschrieben werden musste. Der hatte uns nämlich in einem Gespräch beim Bürgermeister Templins, Detlef Tabbert, fest zugesichert, wir dürfen unsere Schilder an eigenen Masten im Umfeld der Kirchenmasten aufstellen und an ihnen ergänzend zum Nudelmessenhinweisschild noch das Zusatzschild "PAZ Gedächtniskirche" anbringen. Ganz so, wie es die entsprechende Vorschrift erlaubt.

Das obige Schreiben, mit dem diese Zusage erfüllt werden sollte, erreichte uns nie. Wir reichten Klage ein und erfuhren durch Akteneinsicht in den Mailverkehr des Landesbetriebes, dass vom Kultusministerium enormer Druck aufgebaut wurde. Die Vermutung, die Verweigerung der Zusage erfolgte nicht nach Recht und Gesetz, sondern auf Weisung der Bildungsministerin, kam auf.

Diese Vermutung scheint sich jetzt zu bestätigen. Auf Anfrage eines Journalisten beim LS, warum denn die Genehmigung verweigert wurde, kam die Antwort: "Wir haben auf Anweisung eines Ministeriums gehandelt."

Würde jemand, der eine solche Anweisung aus dem eigenen Ministerium erhalten hat, so formulieren? Ganz sicher nicht. Nicht ausgeschlossen werden kann hingegen, dass der Widerstand des evangelischen Pfarrers Schein gegen eine Genehmigung unserer Schilder durch die evangelische Politikerin Geywitz aufgegriffen, weitergeleitet und von der evangelischen Ministerin Kunst abschließend entschieden wurde.

Noch ein mal: Die hatte zu Recht eine Kleine Anfrage im Landtag beantwortet. Sie hatte (zu Recht?) entschieden, wir wären keine Religionsgemeinschaft. Eine Aussage, die der LS hätte berücksichtigen können. Allerdings wäre das in unserem Fall völlig unwichtig gewesen.

Wir hatten nie behauptet, Religionsgemeinschaft zu sein. Im Gegenteil. Wir haben immer betont, wir verstehen uns als Weltanschauungsgemeinschaft. Als solche hatte uns der Landesbetrieb Straßenwesen anerkannt und zugesichert, gleichberechtigt zu Religionsgemeinschaften unsere Genehmigung auszustellen.
Es gab keinen Grund für den LS, diese zugesicherte Genehmigung nach der Entscheidung der Ministerin zu verweigern. Da ging es nur um Religionsgemeinschaft. Darüber, ob wir Weltanschauungsgemeinschaft wären, hat das Kultusministerium überhaupt nicht entschieden. Das ergab eine Anfrage dort.

Es sieht so aus als ob es, um die Schilder zu verhindern, nötig war, massiven Druck vom Kultusministerium auf einen Betrieb des Verkehrsministeriums auszuüben. Ein Druck, der rechtlich nicht zu begründen ist und wohl nur weltanschaulich erklärt werden kann.

Wenn das stimmt, wenn die Kultusministerin Brandenburgs nicht nur ihre Kompetenzen überschritten, sondern dabei auch noch klar gegen das Grundgesetz und die geforderte weltanschauliche Neutralität des Staates verstoßen hat, bleibt nur eine Forderung:

Nehmen Sie ihren Hut, Frau Kunst!


Wir haben genudelt....

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 ....und lassen einfach mal die Bilder in lockerer Folge für sich sprechen:





















Das Wort zum Freitag - Ihr seid super!

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Das heutige Wort ist ein riesengroßes Dankeschön an euch.

In nur einer Woche haben wir auf betterplace unser Spendenziel von 1500 € erreicht. 63 Spender gab es dort. Der letzte hat wohl einfach die Summe glatt gemacht und die noch fehlenden 184 Euro gespendet.

Aber es kommt noch besser. Auf unserem Konto sind auch noch 7 Direktspenden eingegangen, hauptsächlich von Vereinsmitgliedern. Dank einer Großspende konnten wir so die angepeilte Summe fast verdoppeln. Hinzu kommt ein Spender, der uns seit drei Jahren in lockeren Abständen immer wieder mal 100 Euro überweist, also einige hundert im Jahr.

Aber ob 1€ oder 1000€, wir haben uns über jede einzelne Spende gefreut.  Zeigt das doch, jedenfalls deuten wir das so, vor allem zwei Dinge:

Ihr seid eine tolle Truppe, eine Gemeinschaft, um die uns so mancher andere Verein beneiden kann.
Wir brauchen keine Kirchensteuer, wenn es darauf ankommt, seid ihr da.

Was wir machen ist nicht, wie uns oft unterstellt wird, Spinnerei. Wir haben den Nerv getroffen und legen unseren Finger genau da drauf, wo er liegen muss. Sonst hätten wir wohl kaum diesen Rückhalt bei euch.

Ja, wir machen das, was wir machen, mit Spaß und Freude. Aber das gibt uns zusätzliche Bestätigung und  Kraft, so weiter zu machen. Nicht nur mit diesem Rechtsstreit, nicht nur in dieser Instanz, sondern generell.

Gemeinsam sind wir stark. 



Pastafaritreffen 2015

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Ja, auch in diesem Jahr wollen wir wieder gemeinsam feiern. Schon lange war klar, dass es am 05./06. September sein wird. Unklar war fast genau so lange, wo.

Wir hatten rumgefragt, wer Lust hätte, das Treffen in seine Heimat zu holen. Es gab Ankündigungen aus Niedersachsen und Bayern, aber leider ohne Ergebnis. Schade, gerade Bayern als unser mitgliederstärkstes Bundesland wäre sicher sehr interessant gewesen. )*


So hat doch wieder der Haufen aus Berlin - Brandenburg die Initiative ergriffen. Langsam wurde es Zeit, euch zu informieren. Weil wir ziemlich spät damit angefangen haben, ist noch nicht alles klar. Aber die Veranstaltungsorte schon. Es wird auf eine Kombination Berlin-Neustadt/Dosse herauslaufen. Ganz sicher ist schon, dass wir im Arboretum Dreetz feiern und übernachten werden. Auch Musik wird es geben, aus der Konserve und live.


Der Termin ist bereits beim zuständigen Förster gebucht und auch geklärt, dass wir dort zelten können. Festgelände, Feuerstellen und sanitäre Anlagen sind vorhanden. Zeltzeug muss jeder selbst mitbringen, auch Essen und Getränke. Natürlich werden wir  wieder was am Feuer im Kessel kochen, aber das allein wird für hungrige Piraten nicht reichen.


Anfahrt mit dem Auto oder mit dem Zug bis Neustadt/Dosse. Wir werden noch rechtzeitig zwei Ankuftszeiten veröffentlichen, von denen wir euch dort mit unseren Autos abholen. Mit Essen und Getränken im Seemannssack und dem Zeltzeug oben drauf  wollen wir euch die 6 km nicht laufen lassen.


Wir möchten aber auch gern was in Berlin machen. Vom Alex ist man in 50 min in Neustadt, das ist auszuhalten. Geplant ist eine Floßfahrt. Wir alle alle als Piraten mit passender Musik auf der Spree, das hat doch was. Eventuell kommt noch ne kleine Prozession oder irgend was dazu.


Anmeldungen werden ab sofort entgegen genommen unter info(et)pastafari(punkt)eu

Nach Bestätigung durch uns wird eine Teilnehmergebühr fällig. Die kann ggf. nur zurück gezahlt werden, wenn sich ein Nachrücker findet.

Für beide Veranstaltungen, also Berlin und Neustadt, beträgt die 15,- Euro.

Ansonsten einzeln für jede 10,- Euro.

Und nun ran an die Tasten.  Zumindest die Floßfahrt ist von der Teilnehmerzahl begrenzt.

Das Wort zum Freitag - Märchen

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Foto: Nina Aldin Thune

Märchen

Es war einmal ein König, der sein Land liebte und weise regierte. Er liebte auch sein Volk und das Volk liebte ihn, denn er war gerecht, hatte ein Ohr für die Sorgen und Nöte seiner Untertanen und stand ihnen mit Rat und Tat zur Seite.

Von ganzem Herzen aber liebte der König seine Gemahlin, die ihr gemeinsames Glück komplettierte, indem sie ihm zwei Söhne schenkte, erst Kaspar, dann Melchior. Die Söhne wuchsen heran und entwickelten sich prächtig.

Als es für Kaspar und Melchior Zeit wurde, fürs Leben ausgebildet zu werden, ließ der König Erzieher kommen. Jeder Sohn sollte seinen eigenen Lehrmeister erhalten, um so gut wie möglich auf das Leben eines späteren Königs vorbereitet zu sein. Die klügsten Männer wurden in Augenschein genommen und vom König höchst persönlich geprüft. Bald darauf nahm die Erziehung seiner Söhne ihren Anfang.

Kaspar geriet an einen sehr strengen Lehrmeister. Dieser stammte aus einem gestrengen katholischen Haushalt und brachte von nun an wenig Freude in das Leben des Achtjährigen. Nicht lange und auch er sah sich die Eigenschaften seines Lehrers ab, wurde zum zielstrebigen, engstirnigen Kinde, das alles daran setzte, Lob vom Lehrmeister zu empfangen. Eigene Gedanken hatten da keinen Platz. Kaspar unterwarf sich wie ein Schaf.

Melchior hatte es etwas besser getroffen. Sein Lehrmeister war moderner. Er war von evangelischem Glauben geprägt und erzog seinen Zögling nicht gar so streng. Jedoch war auch Melchior ehrgeizig und bemühte sich, es seinem Lehrmeister möglichst recht zu machen.

Zur Freude des Königspaares kündigte sich ein weiteres Kind an. Dieses Kind entwickelte sich schon im Mutterleib anders, als die beiden älteren Brüder. Nicht selten stieß es seine Mutter so heftig, um sich besser bewegen zu können, dass sie über ihren runden Bauch strich und das ungeborene Kind liebevoll „mein kleiner Pirat“ nannte.

Der Tag der Niederkunft war gekommen. Abermals gebar die Königin einen Prinzen, der den Namen Balthasar bekam. Leider konnte sie sich an ihrem dritten Kinde kaum erfreuen, denn sie starb schon bald nach der Geburt. Der König war zu Tode betrübt und obwohl er ein sehr gerechter König war, nahm er es Balthasar sehr übel, dass er ihm seine Frau nahm. Schon bald ward er nicht mehr bei seinem Namen gerufen. Der König nannte ihn nur noch „Pirat“, nicht ohne dabei voll Trauer an seine Königin zu denken. Unser kleiner Pirat war ihr zudem wie aus dem Gesicht geschnitten. Balthasar, den bald alle nur noch „Pirat“ nannten, kam früher als die beiden anderen Söhne in die Obhut eines Erziehers. Dabei wurde kein großes Federlesen gemacht. Als eines Tages ein alter Fahrensmann ins Schloss kam, um sich in den Dienst des Königs zu stellen, weil er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur See fahren konnte, ernannte der König ihn kurzerhand zum Erzieher seines dritten Sohnes. Da dieser soeben ernannte Lehrmeister Pastafari war, wurde der kleine Pirat im Glauben an das Fliegende Spaghettimonster erzogen.

Jahre gingen ins Land. Die Söhne reiften zu jungen Männern heran. Es war an der Zeit, sie auf die Probe zu stellen, zu prüfen, aus welchem Holz sie von ihren Lehrern geschnitzt wurden.

Der König fasste den Entschluss, sie für drei Jahre an den Rand eines nahe des Schlosses gelegenen Dorfes zu schicken, um dort die Schafzucht zu erlernen. Er wollte prüfen, wie sie sich im Umgang mit einfachen Lebewesen anstellten, ehe er dem Geeignetsten von ihnen die Regierung seines Volkes anzuvertrauen gedachte.

So rief er seine Söhne zusammen und teilte seinen Entschluss mit. Jeder bekam eine Herde von sieben Zippen und einem stattlichen Bock. Sobald die Lehrzeit beendet war, sollte ein jeder einen Baum am Rande des Dorfes pflanzen, aber nur, wenn er sich sicher war, seine Aufgabe zur Zufriedenheit gemeistert zu haben.

Gesagt, getan, die Söhne zogen aus. Aber nur einer ging leichten Schrittes, unser Pirat. Die beiden älteren Brüder waren entsetzt. Sie konnten sich kaum vorstellen, ihren gewöhnten Luxus zu verlassen und gar durch eigener Hände Arbeit ihren Unterhalt zu bestreiten. Ihre Lehrmeister hatten sie obendrein auf eine solche Aufgabe nur unzureichend vorbereitet. Also blieb ihnen nichts, als abzuziehen und auf den Segen ihres Gottes, an den sie so fest glaubten, zu hoffen.

Kaspar hatte es besonders schwer. Seine Schafherde bekam nach dem 1. Jahr nicht ein einziges Lamm zustande. Das war nicht verwunderlich, denn er trennte den Bock von den Zippen, so wie gelernt. Männer und Frauen sollten nach seinem Glauben vor der Ehe nicht beieinander sein. Also machte der Ahnungslose es bei den Tieren ebenso. Aber Tiere sind ja bekanntlich unberechenbar, besonders, wenn ihnen das Fell juckt. Eines Nachts, als der Bock den besonderen Duft der Zippen wahr nahm, gab es für ihn kein Halten. Er sprang über seine Absperrung und beglückte ein paar Zippen.

Im 2. Jahr gab es folgerichtig erste Lämmer. Kaspar glaubte, dass Gott es irgend wie bewerkstelligt hätte. Wieder wurden die jungen Böcke von den Lämmern getrennt. Als diese ihren Trieb an anderen Böcken zu befriedigen suchten, wusste Kaspar sich nur einen Rat, er schlachtete sie kurzerhand. So etwas war für ihn undenkbar, gar abartig. Auch ein paar Zippen mussten ihr Leben lassen, da sie den Paarungsvorgang instinktiv miteinander übten.

Im 3. Jahr gab es noch wenigere Lämmer. Aber letztlich konnte Kaspar eine Herde von nunmehr 11 Zippen und natürlich dem einen Bock verzeichnen. Das war ihm genug, er ward zufrieden und beabsichtigte nun, den Baum zu pflanzen, damit sein Vater und König sich den Ertrag besehen konnte. Nichts Geringeres, als eine stolze Eiche wollte er pflanzen. Gesagt, getan, es wurde ein Loch ausgehoben, die junge Eiche eingegraben. Sogar das Angießen vergaß Kaspar nicht.

Melchior stellte sich etwas geschickter an. Seine Tiere durften sich paaren. Allerdings achtete er streng darauf, dass sie es nur bei Nacht taten und es nicht mit der Häufigkeit übertrieben. Auch das Bespringen gleichgeschlechtlicher Tiere ahndete er streng. Der Armselige behandelte seine Schafherde wie Menschen, setzte sie mit der Herde in seiner Kirchgemeinde gleich. Dass Menschen, die ähnlich seiner Herde, frei und ohne Dogmen leben wollen, kam ihm nicht in den Sinn. Er wusste es nicht besser, brachte es im letzten Jahr aber immerhin so weit, seine Herde zu verdoppeln. Also zog auch er los, pflanzte eine Jungeiche neben die seines Bruders.

Viel besser stellte sich unser Pirat seiner Aufgabe. Er ließ seine Herde frei laufen, beobachtete sie und lernte sogar von ihnen. Kam ihm etwas komisch vor, war er sich nicht zu fein, ins Dorf zu stiefeln, um sich von erfahrenen Bauern Rat zu holen. Er konnte am Ende Krankheiten der Tiere behandeln, wusste genau, welches Futter gut für sie war und war in der Lage, die Tiere zu scheren und Wolle aus ihrem Fell zu spinnen. Selbst das Melken beherrsche er, konnte Quark und Käse aus der Milch der Muttertiere herstellen. Nach den drei Jahren hatte er eine stattliche gesunde Herde vorzuweisen und pflanzte nicht ohne Stolz eine kleine Buche neben die Eichen seiner Brüder.

Alle Bäume wuchsen gut an und entwickelten sich, die Buche etwas schneller als die zwei Eichen.
Die älteren Brüder sahen das und Neid kam auf. Sie stöberten weiter und entdeckten, dass ihr jüngerer Bruder ihnen nicht nur bei der Baumbepflanzung überlegen war. Kaspar und Melchior bangten sehr um ihren Sieg, denn sie wollten doch einer wie der andere nichts sehnlicher, als endlich König zu werden, um ein ruhiges bequemes Leben auf Kosten ihrer Untertanen führen zu können.

Schnell wurde gehandelt. Die älteren Brüder nahmen eine Säge und schnitten den Baum ihres jüngsten Bruders einfach ab. Damit sie bei dieser Tat nicht entdeckt wurden, verließen sie von nun an ihre Weiden nicht mehr. Um ihr Gewissen zu erleichtern, richteten sie täglich Gebete an ihren Gott, um Absolution zu erhalten. So glaubten sie, sich rein gewaschen zu haben.

Der König hörte von seinen Untertanen, dass seine Söhne inzwischen die verabredeten Bäume gepflanzt hatten und machte sich auf, diese zu besichtigen. Als er den Strunk unseres Piraten sah, war er nicht verwundert. Von ihm erwartete er einfach nichts. Als der König dann aber die Herden seiner Söhne besah, änderte er schnell seine Meinung. Er erkannte, dass Pirat den richtigen Weg gegangen war und freute sich, dass sein so geliebtes Volk, einen fähigen Nachfolger bekommen würde. Er erkannte aber auch, dass seine älteren Söhne noch eine Menge zu lernen hatten. Der alte König bereute, sich all die Jahre so wenig um seine Kinder gekümmert zu haben und bereute den Fehler, die Erziehung in fremde Hände gegeben zu haben und fortan dem Selbstlauf zu überlassen. Das wollte er nun nach bestem Wissen und Gewissen wieder gut machen. Falls Kaspar und Melchior nicht zu sehr indoktriniert waren, gab es noch Hoffnung.

Der Buche aber bekam der Schnitt recht gut. Sie wuchs um so besser, entwickelte ein prächtige Krone und einen starken Stamm. Noch heute kommen die Leute von nah und fern, um sie zu sehen und sie raunen sich zu: „Diesen Baum hat ein Pastafari gepflanzt.“

Und wenn sie nicht gestorben sind ...
... sind sie noch nicht am Biervulkan.

Das Wort zum Freitag - Juden gegen Beschneidung

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Die Posts zur Beschneidungsdebatte, die Ende 2012 in Deutschland geführt wurde, zählen zu den meistgelesenen auf unserem Blog. Sie werden noch heute auf aufgerufen, das Thema also weiter aktuell.

Damals war ein weitverbreitetes Argument, gerade wir Deutschen müssten Rücksicht auf jüdische Sitten und Gebräuche nehmen und deshalb die sonst streng verbotene Kindesmißhandlung, denn nichts anderes ist die Beschneidung letztlich, erlauben. Dann war es hilfreich zu zeigen, dass Beschneidung im Judentum keineswegs immer üblich war und sich auch in jüdischen Kreisen immer mehr Widerstand gegen diese (Un)Sitte regt, vor allem in den USA und Israel.

Seiner Zeit hörte ich das erste mal von der Organisation "Jews Against Circumcision". Es gab Bilder von jüdischen Protesten gegen die Beschneidung und einer Reihe englischer Seiten zum Thema.

Als ich jetzt auf einer Facebookseite ein Foto dieser Gruppe fand, habe ich das auf unserer Seite geteilt und mit großer Zustimmung gerechnet. Die gab es auch, knapp 50 Likes bisher und 4000 erreichte Personen.

Es gab aber auch, und damit hatte ich nicht gerechnet, eine Reihe beleidigender bis aggressiver Kommentare. Solche wie: "Jeder der so was postet ist ein antisemitisches Arschgesicht" habe ich sofort gelöscht. Andere, die noch als Meinungsäußerung durchgehen, stehen noch da:

"Sorry, absoluter Scheißvergleich. Geht gar nicht." 

" Macht diese antisemitische Scheiße weg" 

"Was Ihr da verbreitet heißt: Wenn die, die jüdische Neugeborene mit Stiefeln zertraten, die Köpfe von Babys an Mauern schlugen bis die Schädel zerplatzten, und die Mütter mussten zusehen, Euch befohlen hätten, die Vorhaut zu entfernen, würdet ihr rumheulen. Wie sehr muss man verdorben sein, um so einen Text zu verfassen."

"Nazivergleich geht gar nicht"

"es gibt auch Kronezeitungsleser."

"Es kann doch nicht Euer Ernst sein, diesen Vergleich von jüdischen Beschneidungen mit Hitler und den Nazis zu posten! Wisst Ihr, was Ihr da tut? Löscht das und entschuldigt Euch dafür."

Natürlich gab es die entsprechenden Antworten, jedenfalls meistens. Mir wurde klar, entweder sind auf unserer Seite nicht nur Pastafari oder wir haben nicht unbedingt die gleichen Werte. Na gut, letzteres war  klar, aber zumindest bei den wichtigsten Grundwerten hatte ich doch schon auf Übereinstimmung erhofft.

Bei dem alten Satz von Evelyn Beatrice Hall "Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst" wäre ich eigentlich sicher gewesen, dazu steht jeder von uns. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die, die die Kommentare oben verfasst haben, sogar von sich behaupten würden, sie tun das, aber.....

Ja, aber was denn? Nur ihr wisst, welche Meinung die richtige ist und nur die darf man auch äußern?

Hier gibt es kein aber, hier gibt es, abgesehen von rechtswidrigen Aussagen, die hier aber nun wirklich nicht vorliegen, nur ja oder nein. Entweder stehe ich zu diesem Satz und bin für Meinungsfreiheit, oder ich versuche mich als Meinungsdiktator.

Für Pastafari gelten keine Dogmen, keine Denkverbote und auch keine Verbote in der Diskussion.
Wir lassen uns nicht von ideologischen Standpunkten leiten, sondern von praktischer Erfahrung, Menschenverstand und wissenschaftlicher Erkenntnis. Daran wird gemessen und diskutiert, die Meinung gebildet und weiter entwickelt, immer wieder an neuen Erkenntnissen geprüft und ggf. entsprechend geändert.

So macht es der Pastafari.

Hoffe ich jedenfalls. ;)

Ach ja, und: Nieder mit den Meinungsdiktatoren!







Das Wort zum Freitag - Zensur oder nicht?

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Stolz war ich darauf, dass nun auch in der Uckermark offen und positiv über uns geredet wird. Da gab es einen tollen, leider nicht online verfügbarem Artikel incl. Kommentar im Uckermark Kurier und dann noch ein Interview im Uckermark TV. Dort gibt es die Reihe "Sind im Jarten" in der regelmäßig in wirklich sehr angenehmer und lockere Atmosphäre interessante Persönlichkeiten der Region vorgestellt werden.
Uckermark TV hat eine eigene Mediathek in der sämtliche Sendungen nachträglich abrufbar sind. Wie ich jetzt feststellen musste, sämtliche bis auf eine. Nicht schwer zu raten welche, die vom 11.08.2015, in der ich zu Gast war.

Keine Ahnung, was passiert ist. Vielleicht hat sich ein Werbekunde beschwert und wollte lieber auf seine Werbung in der Sendung verzichten als indirekt mit uns in Verbindung gebracht zu werden, vielleicht hat jemand "Höherer" in UM-TV entschieden, das passt nun doch nicht ins Programm, vielleicht kam es sogar vom Verlag. Uckermark-TV und Uckermark Kurier gehören zum gleichen.


Ist das nun Zensur? Ich finde nicht. Es verbietet mir ja niemand, meine Meinung zu sagen, nur eben nicht mehr auf Uckermark TV. Das ist ein privater Sender und so, finde ich, hat der auch das Recht zu bestimmen, wer auf ihm zu Wort kommen darf und wer nicht.

Vor allem ist es aber auch deshalb keine Zensur, weil der Direktlink immer noch funktioniert. Nur findet den eben jetzt keiner mehr, der ihn nicht hat.


Ganz anders sehe ich das aber in einem anderen Fall, in dem nun auch ein Lücke in einer Reihe einer Mediathek klafft. Die Sendung der ARD hat auf Druck von Frauenorganisationen die Sendung ""Nieder mit den Ampelmännchen - Deutschland im Gleichheitswahn?" " aus der Reihe "Hart aber fair" aus ihrer Mediathek gelöscht. Ob dort der alte Direktlink noch geht, weiß ich nicht, ich habe ihn nicht. Zu sehen ist die Sendung, auch dank des Streisandeffektes, aber immer noch


Natürlich ist deshalb hier nicht der Zensurvorwurf vom Tisch. Das ARD ist keine Privatanstalt, sondern eine öffentlich-rechtliche. Die haben möglichst objektiv und allseitig zu berichten. Sie sollen dem Volk nicht eine Meinung vorbeten, sondern die Fakten liefern, die es dem ermöglichen, sich selbst eine zu bilden.

Klar, auch da kann mal was schief gehen. Auch da ist es möglich, dass mal eine Sendung nicht den üblichen Kriterien entsprochen hat. Dann kann man dazu Stellung nehmen. Aber sie löschen?

Das wäre wohl wirklich nur im Extremfall die richtige Lösung. Der lag hier nicht vor, auch kein Gesetzesverstoß. Eine entsprechende Beschwerde wurde vom Rundfunkrat abgelehnt. Zu kritisieren, dass es in dieser Sendung nicht immer sachlich zu ging und mit einem gesellschaftlichen Thema in unseriöser Weise umgegangen wurde, ist bei einem Sender, der regelmäßig Gottesdienste überträgt, geradezu lächerlich.
Vielleicht liegt es auch daran, dass bei einer Umfrage auf T-Online ganze 6% die Entscheidung gut heißen.

Das Wort zum Freitag - Bruder Spaghettus auf Dreyecksland

Pastafaritreffen in Dreetz

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Ihr wisst es alle, wir hielten am vergangenen Wochenende unser jährliches Pastafaritreffen ab. Ihr wisst auch, Pastafari lassen keine Gelegenheit aus, um zünftig zu feiern. Da störte weder Kälte noch Regen, zumal die Location, das Arboretum in Dreetz, nichts zu wünschen übrig ließ und für jedes Wetter gemacht war.




Unser Decksmann Sprottenköder schmiss gleich mal den Riemen auf die „Orgel“ und entlockte dieser so herrliche Melodeien, dass spontan eine Horde tanzwütiger Pastafari hinzu sprang und sich mit jedem neuen Song mehr erwärmte. So entledigte sich das tanzwütige Volk nach und nach einiger hinderlicher Kleidungsstücke. Es kam schon ein leiser Verdacht auf, dass man sich vor seiner Zeit in der Stripperfarbrik befand.



 Zum Glück erinnerten sich einige weniger agile Pastafari, dass ja noch eine Messe abzuhalten war.

 So unterbrachen wir denn das frohe Treiben um im Autokorso in die Stadt, die sich Neustadt an der Dosse nennt, zu fahren. Manche werden gedacht haben, der IS setzt zur Eroberung an, als sie die Schwarze Flagge in einem offenen PKW flattern gesehen haben. Nö, war unser Monster drauf und das schon seit Anbeginn, lange, bevor es den IS gab. 


Eigentlich wollten wir ja zum Pferdemarkt nach Havelberg und dort eine Prozession abhalten. Aber die Stauwarnungen im Autoradio haben uns dann abgehalten, dorthin zu fahren. Deshalb endete unser religiöser Umzug vor der Kreuzkirche in Neustadt 
(Dosse). 


 

 Alle Beteiligten waren mit ganzem Herzen dabei und gut geölte Stimmen schmetterten „Ein bissfest Burg ist unser Gott“.





Selbst Radwanderer hielten extra an, um ein Foto zu machen und kurz mit uns zu reden.













Auch sonst wurden wir, wo wir nur auftauchten, wohlwollend beäugt, angesprochen, fotografiert. Ob das am türkischen Imbiss war, beim Besuch eines sehr schönen Gestüts oder einfach dort, wo wir gingen und standen. Wir hatten uns wohl eine pastafarifreundliche Gegend ausgesucht.


Das schmeichelte uns zwar, aber wir wollten dann doch dort weiter feiern, wo es so schön war und fuhren wieder ins Arboretum. Es wurden die Vorbereitungen fürs Feuer und Kochen im Kessel vorgenommen, gegessen, gesungen, getanzt. Seht selbst, die Fotos sprechen für sich.














Was aber nicht auf den Fotos zu sehen ist, muss ich euch einfach erzählen. Es war ein bisschen verkehrte Welt. Ihr kennt es ja sicher noch von früher, die Jüngeren vom Hörensagen. Bei Tanzveranstaltungen saßen die Alten herum und beäugten das Treiben der Jungen. Sie achteten darauf, dass alles fein gesittet abgeht und hatten sicher auch ihren Spaß, die jungen Leute beim Tanz zu beobachten, Ersatz dafür, dass ihre alten Knochen solch Treiben nicht mehr zuließen.

Bei uns Pastafari ist das anders!!! Wir älteren Piraten müssen uns fit halten, um im täglichen Kampf zu bestehen. Also bewegen wir uns tapfer sehr ausdauernd zur Musik. Nichts macht mehr Spaß, als sich auf diese Weise in Schuss zu halten. Aber was machen unsere Jungpiraten??? Sie holen sich ein bequemes Sitzmöbel, einem Deckchair gleichend, kuscheln sich gemütlich in Decken ein und schauen schmunzelnd zu. Immerhin übertrafen sie uns an Durchhaltevermögen um einige Längen. Mit Genugtuung konnten wir dann am anderen Morgen allerdings feststellen, dass sie genau so grau aussahen, wie wir.



Allen Anwesenden hat das Wochenende sehr gefallen, obwohl das Wetter vielleicht den Einen oder die Andere doch davon abgehalten hat, zu kommen. Selbst für die, die für das Treffen einige hundert Kilometer gefahren sind, war klar: Beim nächsten Treffen sind wir wieder dabei. Kein Wunder, hat doch sogar das Aufräumen nach dem Frühstück am nächsten Morgen noch Spaß gemacht.

Das Wort zum Freitag - Seemannsgarn?

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Neulich kam mir eine gar merkwürdige Geschichte zu Ohren, die ich euch nicht vorenthalten möchte.

Zwei Piraten sollen in einer lauschigen Sommernacht am Meer gesessen haben. Es war den ganzen Tag über unerträglich heiß und die Piraten daher sehr durstig. Also leerten sie so manche Flasche Bier, leider mehr, als sie vertragen konnten. Vernebelten Blicks sahen sie auf das Meer hinaus und erzählten sich mit schweren Zungen alte Kamellen, statt sich schlafen zu legen. Irgendwann brach darüber der neue Tag an. Die Sonne ging feuerrot über dem Meer auf.

Lass uns unseren Rausch ausschlafen gehen“, lallte der eine Pirat. „Geht nicht“, entgegnete der andere. „Die große Ampel über dem Meer zeigt rot.“ „Stimmt“, war die Antwort. „Warten wir noch etwas. Muss ja gleich gelb werden.“

Die Sonne stieg höher und wechselte die Farbe, ging von rot in gelb über.

Ah“, sagten beide Piraten gleichzeitig. „Gelb!“ Dann warteten Sie auf das Umschalten auf grünes Licht, um sich endlich zur Ruhe begeben zu können. Doch das grüne Licht kam und kam nicht. Statt dessen wurde es langsam unerträglich heiß und sie begannen erneut zu trinken.

Und wenn ihnen nicht irgendwann der Alkohol ausgegangen ist, warten sie wohl noch heute auf „grün“.


Zum Glück gibt es keinen Trink-wie-ein-Pirat-Tag. Sonst ginge es wohl so manchem Pastafari ähnlich. ;) 

Das Wort zum Freitag - Nudelfotos

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Immer wieder tauchen Fotos im Netz auf, Menschen abbildend, die in Nudeln baden oder sie anderweitig in Unmengen einsetzen, um ein witziges Bild zu erzeugen. Das trifft nicht immer den Geschmack aller Leute, regte schon zu hitzigen Diskussionen an. Einige sehen das als Missbrauch von Lebensmitteln an und haben daher kein Verständnis für diese mehr oder weniger künstlerische Ausdrucksform.

Auch ich habe schon mehrfach mit Nudeln gebastelt und mit Buchstabennudeln geschrieben, sie also nicht dafür verwendet, wofür sie gemacht sind. Gut, weggeworfen habe ich sie anschließend nicht. Aber sicher könnte den einen oder die andere auch das in Missstimmung versetzen.

Das nehme ich in Kauf, denn der Hersteller von Nudeln tut das nicht, um darüber zu wachen, was der Käufer damit tut. Er bietet ein Produkt an, um Geld zu erhalten, nicht mehr und nicht weniger. Ihm ist es schnuppe, ob der Käufer seinen Einkauf so vornimmt, dass keine Waren verderben können oder beim Kauf falsch kalkuliert und dann verdorbene Lebensmittel ungenutzt in den Müll wirft. Das sind kleine Fische. Um Profit zu machen, geht er viel weiter, vernichtet viel größere Lebensmittelmengen, wenn es aus seiner Sicht erforderlich ist.

Plagt uns aber das Gewissen, weil diese Lebensmittel Leben retten könnten, indem sie Menschen helfen, die nicht genug zu essen bekommen und sogar verhungern müssen, dann weiß ich Rat.

Sucht euch eine Organisation, von der ihr überzeugt seid, dass Hilfe dort ankommt, wo sie gebraucht wird und lasst ab und an mal ein paar Münzen dorthin fließen. Seht kleinen Vergehen nach aber zeigt Mut, wenn es darum geht, größere Übel zu bekämpfen.

Ich wünsche mir, dass wir Pastafari überlegen, bevor wir lustige Bilder vorbereiten, wie die Lebensmittel anschließend noch genutzt werden können. Meinen Spirelli-Ohrring werde ich aber auf keinen Fall verspeisen, Monster möge mir verzeihen. Er ist mir inzwischen heilig.

Eure Elli




Das Wort zum Freitag - Zu Gast bei der Chiesa

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Nun müsst ihr aber auch nach Italien kommen“ hatte Erpi, der Bischof von Brixen, zu uns gesagt, als er letztes Jahr nach der Einweihungunserer Kirche nach Hause fuhr.

Keine Frage, das musste sein. Als dann auch noch die Einladung nach Florenz kam, wir wollten immer schon mal in die Toscana, haben wir, Elli Spirelli und ich, sofort zugesagt. Es wurden unvergessliche Tage in Italien.

Natürlich wollte uns Erpi erst mal seine Stadt zeigen und wir blieben zwei Nächte in Brixen. Wunderbare Landschaft, wenn auch ein bisschen anstrengend. Aber es gab genug leckere Sachen, um die Kräfte wieder aufzubauen. 


Besonders cool, Erpi hatte ein paar Freunde eingeladen und gemeinsam mit ihm konnten wir die überzeugen, eine lokale Pastafarigruppe zu gründen.

Am Freitag ging´s dann gemeinsam nach mit unserem Auto nach Florenz. Nach ein paar Irrfahrten fanden wir das Hostel, in dem wir untergebracht waren. Die ersten Pastafari waren schon da und abends trafen wir uns in einer Gaststätte, in der wir alle Fiorentina Steak essen wollten. Erpi hatte uns das schon lange vorher angekündigt. Daraus wurde nichts, der Wirt hatte nur zwei und wir aßen alle was anderes. Die Stimmung war prima, nach und nach trafen immer mehr Pastafari ein und das Geschnatter war groß. Viele trafen sich das erste Mal im realen Leben und es gab viel zu erzählen und zu besprechen. In der Stimmung konnte es weiter gehen.

Ging es aber nicht. Was sich am nächsten Tag abspielte, war noch viel, viel toller. Das Pastafaritum ist in Italien zur echten Bewegung geworden, täglich kommen neue Gläubige dazu. Obwohl sowohl Kirche als Verein, der wurde erst Ende 2014 gegründet und hat jetzt schon über 1600 Mitglieder, noch relativ jung sind, gab es eine derartige Begeisterung und Aufbruchsstimmung, wie wir sie uns nicht hatten vorstellen können. 




Vormittags erst mal lockeres Sammeln auf der Dachterrasse. Schon dort bekamen wir große Augen. Viele Städte hatten ein eigenes Banner und schienen irgendwie im Schönheitswettbewerb zu stehen, so toll waren die meist gestaltet.

Natürlich waren auch Papst, Präsident und Prophet anwesend, das Dreigestirn der Italiener. Marco, der Papst, bekam eine Tiara verpasst, die ziemlich schwer war aber dafür fein den Weg erhellte. 


Besonders wichtig war Enrico, der Prophet. Die Italiener hatten 200 Flaschen Bier mit eigenem Monsterlogo an das Hotel schicken lassen, die hatten es allerdings mit „Empfänger unbekannt“ zurück geschickt. Die Alkoholversorgen lief nun über die Pistole des Propheten. Der hatte unter seinem Mantel eine immer wieder aufgefüllte Flasche mit Sangria und schoss den Leuten den in ihre Gläser. 



Irgendwann gingen wir Mittag essen und langsam wurde es Zeit, zur Vereinsversammlung zu gehen. 


Das war schon ein Stück Weg, aber bei der Stimmung kein Problem. Es wurden organisatorische Sachen geklärt, ein Pastafarizauberer zeigte was aus seinem Programm und ich wurde gebeten, kurz etwas zur deutschen Kirche zu sagen. Schon da wurde klar, wir haben einen ziemlich guten Ruf und gelten irgendwie als Schrittmacher in Europa. Das wird anerkannt, auch wenn die Italiener inzwischen klar vorbei gelaufen sind. 



Danach ging es wieder per Fußmarsch zum Abendessen. Inzwischen waren immer mehr Gruppen angekommen und es machte tüchtigen Eindruck, was für einen Saal wir füllten.




Die wichtigsten Pastafari sammelten sich mal kurz zu einer Art Abendmahl und als alle gegessen hatten, kam ein weiterer Programmpunkt: Die Pastasse Rom-Berlin, die wir noch mit Papst Al Zarkawi I. Geschlossen hatten, musste noch richtig besiegelt werden. Weil Piraten nun man Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben haben, hatten wir uns etwas Besonderes ausgedacht. Wir haben zwei Biergläser gravieren lassen auf denen sich unser und das italienische Monster die Anhängsel reichen und zur Bekundung unseres Paktes haben Papst Marco und ich die auf ex ausgetrunken.


 



Der Saal tobte, die Stimmung war grandios.


 



Dann haben wir noch eine Reliquie übergeben. Bei der Einweihung unserer Kirche hatte Al Zarkawi eindeutig ein Zeichen gesetzt und unsere Kirchenlampe mit Wucht zu Boden geschmettert. Ein Glasstück dieser Lampe hatten wir in einer kleinen Holztruhe auf ein rotes Tuch gebettet.

Es war fantastisch zu sehen, wie der Papst diese Scherbe vorsichtig mit dem Tuch in die Hand nahm, sie den Gläubigen präsentierte und der ganze Saal vor ihr in die Knie ging. 
 
Langsam versammelten sich alle wieder vor dem Saal, der Höhepunkt des Abends stand an, der Lichtermarsch der Pastafari durch das nächtliche Florenz. Am nächsten Tag waren einige Italiener etwas sauer, weil die Polizei uns nur durch Nebenstraßen geleitet hat. Mir war das nicht aufgefallen, wie auch, in dieser beeindruckenden Atmosphäre. Mit so vielen Gleichgesinnten einen solchen Marsch zu machen, ist einfach ergreifend.  







Der Marsch endete kurz neben unserem Hostel auf einem großen Platz (siehe Bild ganz oben). Bei toller Stimmung, die letzten sollen 5:00 Uhr ins Bett gekommen sein, ging ein ereignisreicher Tag zu Ende.

Aber noch nicht das Treffen. Am nächsten Morgen war wieder Dachterrasse angesagt. Wir haben nicht alles verstanden, was dort lief, aber schon, dass zwei Paare verheiratet wurden und neue Bischöfe geweiht. So kam die Stimmung vom Abend zuvor gleich wieder auf, auch wenn manche noch recht müde guckten.











Auch wir hatten noch mal einen kleinen Auftritt. Über Nacht war ein Wunder geschehen, das wir noch verkünden mussten. Aus der doch eher unscheinbaren deutschen Standarte war plötzlich ein kleines Schmuckstück geworden. Das Monster musste sich erbarmt haben. Aber irgendwas stimmt nicht. Die deutsche Standarte war plötzlich eine italienische. War das Monster mal wieder am Biervulkan versackt? Begeistertes Nicken ringsherum, als ich diese Vermutung äußerte. Aber es war wohl anders. Wir sollen ja die Erderwärmung stoppen. So wir ES sich gedacht haben, wenn ich die Flagge italienisch mache, nehmen sie die Deutschen nicht wieder mit nach Hause und verbrauchen so weniger Benzin. Ein logischer Schluss, und so haben wir sie halt übergeben. Auch Elli wurde nach vorn geholt, hatte die doch maßgebend an dem Wunder mitgewirkt. 





Dann war der offizielle Teil vorbei, langsam löste sich das Treffen auf.

Erpi, der bis dahin unser Betreuer war, übergab an Elio. Mit dem ging es nach Colle di Val d´Elsa, ein schmucke kleine Stadt mit einer Atmosphäre wie aus dem Reiseführer. 


Auch dort zeigte sich, wie das Pastafaritum in Italien fortschreitet. In einer Bar wurde Mauro nach der deutschen Zeremonie (Taufe mit Bier und von Innen) getauft und Neupastafari. Wir blieben ein paar Tage bei Elio, bevor der uns in Giacomos Hütte in die Berge der Südtoscana brachte.

Und wieder gab es ein pastafarianisches Hocherlebnis. Wir wollten in einem kleinen Dorf einkaufen, der Laden war zu und wir setzten uns neben in ein Straßenlokal um bei einem Kaffee zu warten. Am Nebentisch saßen zwei Pärchen und betrachteten uns. Beide Männer mit Dreadlocks, einer kam zu uns und fragte, ob wir Piraten wären. Er hatte an Ellis Mütze das Abzeichen der Chiesa Pastafariana erkannt. Klar waren wir das. Das Hallo war groß und wurde noch größer, als sich herausstellte, die Vier waren nicht weit von unserer Hütte auf einem Campingplatz. Wir wurden eingeladen zum Grillen, brachten Bier und Whisky mit und hatten einen schönen Abend. Der nächste sollte aber noch besser werden. 






Stefano, ein Urpastafari aus Rom der mit Al Zarkawi und ein paar anderen die italienische Kirche mitbegründet hatte, wollte am nächsten Tag Fiorentina grillen. Die wären in dieser Gegend am besten und er macht das jedesmal, wenn er auf den Zeltplatz kommt. Hier ist es auch preiswerter, ein Steak um die 25,- Euro. Na, da waren wir doch sofort dabei. Nun wurde die Ankündigung „Wir essen Fiorentina“ doch noch erfüllt. Das musste ES so gefügt haben.

Die Zeit in Italien ging zu Ende. Auf dem Rückweg gab´s noch ne Kaffepause bei Erpi in Brixen, aber gestoppt und übernachtet haben wir in Österreich. Schon lange wollten wir mal Nadja und Gerold kennen lernen, nun ist es passiert. Wir wurden wie alte Bekannte und in vollem Piratenornat empfangen. Es war ein wunderschöner Abend und sicher nicht der letzte gemeinsame.


Wir waren ausgezogen, um Pastafari zu treffen. Gefunden haben wir Freunde.

Wie schön, Pastafari zu sein.

Das Wort zum Freitag - Wie war es wirklich?

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Die Schöpfungsgeschichte ist im Evangelium beschrieben, ihr wisst schon, Berg, Zwerg und Baum und so. Nun hat mir Jake Smoke, der vor kurzem vom Pastafaritum erfasst wurde, seine Version geschickt.

Grundtugend des Pastafari ist, an allem zu zweifeln, deshalb gibt es die hier im Wort zum Freitag. Ich bin gespannt, an welcher Schöpfungsgeschichte zweifelt ihr mehr? An der des Evangeliums oder an Jakes? Könnten sich vielleicht beide in Einklang bringen lassen? Sind Wahrnehmungen, die man nach dem Genuss von Pasta oder Bier hat, Offenbarungen? Fragen über Fragen.
 


So könnte es gewesen sein
Andere Schöpfungsgeschichten sind schlicht schlechte Kopien und deswegen unglaubwürdig. Deswegen sei hier beschrieben wie es wirklich war. Es war vor vielen Millionen Jahren, also lange bevor jemand an einen irdischen Schöpfer gedacht hat, da entstand aus dem Nichts das Fliegende Spaghettimonster. Es langweilte sich zu Beginn sehr, denn es war allein und hatte keine Zeit. Deswegen schuf es als ersten Schritt die Zeit. Diese verging und so dachte sich das Fliegende Spaghettimonster, dass man auch Platz zum Bewegen bräuchte und erfand die anderen Dimensionen Länge, Breite, Höhe. Das Monster gab diesen drei Dimensionen den Namen „Raum“.

Die Existenz von Zeit und Raum machte die Fortbewegung möglich, was dem Schöpfer durch seine Nudelarme leicht möglich war. Aber es gab noch ein großes Problem, denn das Fliegende Spaghettimonster wusste, dass es noch nicht vollkommen war Spaghetti ohne Fleischbällchen sind unvollkommen, außerdem fehlte eine ansprechende Nudelsauce. Also war der nächste Schritt, übrigens nicht am nächsten Tag, sondern viele Jahre später, dass sich der Schöpfer die Welt so schuf, dass er seine Hackfleischbällchen und eine gute Nudelsauce bekommen konnte. Es hat eine gewisse Zeit gedauert, da das Fliegende Spaghettimonster nicht unbedingt zu den intelligentesten Monstern in den verschiedenen Universen gehört. Der Hauptantrieb seines Tuns und Wesens war der Hunger und der Wunsch möglichst appetitlich zu riechen.

Die Zeit und die Dimensionen waren entstanden, aber das Fliegende Spaghettimonster war immer noch allein und dachte nach. Nach einigen Hunderttausend Jahren dachte es immer noch nach und erinnerte sich an einen Satz, den Albert Einstein viele Millionen Jahre später erst entdecken sollte: E =  m ·c². Mit dieser Formel konnte er aus der Energie Materie formen, was ihm auch gelang. Es entstanden Galaxien, Sterne und anderes Kleinzeug im Weltraum. Der Schöpfer hat viel erreicht, aber musste feststelle, dass er mit den Sternen nicht viel anfangen konnte, denn sie sind viel zu heiß für die Hackfleischbällchen. Sterne waren also nicht die Lösung, die er gesucht hatte. Das Fliegende Spaghettimonster verlor langsam das Selbstvertrauen.

Da kam die Erleuchtung mit den Planeten, Körper, die um Sterne kreisten, aber selbst nicht so warm waren. Er schuf tausende von ihnen und untersuchte sie dann genau. Die meisten von ihnen waren zu heiß oder zu kalt, so dass man dort keine Nudeln kochen konnte. Da stieß das Fliegende Spaghettimonster auf die Erde und sie wurde sein Lieblingsplanet Dort würde er eine Kultur erschaffen, wo es Fleischbällchen und eine Nudelsoße gibt. Nebenbei hatte der Schöpfer der Zeit einen Rhythmus gegeben, denn durch die Planeten sind Tage, Monate und Jahre entstanden. Die Woche sollte erst später kommen.

Es folgte eine lange Zeit des Herumprobierens, die Tiere wurde erschaffen, zuerst jene im Meer. Aber bald musste er entdecken, dass ihm Hackfleischbällchen aus Fischen nicht schmeckte. Auch spätere Versuche mit Amphibien und Reptilien scheiterten. Dabei hatte er gerade gedacht, dass die Dinosaurier seine Lösung wären. Aber er von ihnen so enttäuscht, dass er vor 65 Millionen Jahren einen Riesenmeteor auf die Erde schleuderte und das Zeitalter der Saurier somit beendete. Schon ein wenig vorher hatte er die Pflanzen und die Vögel erschaffen, so dass es wenigstens möglich war, Nudeln herzustellen. Aber was sollen Nudeln ohne Hackfleischbällchen und ohne eine gescheite Soße? Wobei, einige Soßen waren mit den Tomaten schon möglich geworden.

Das Fliegende Spaghettimonster musste sich etwas einfallen lassen und es erschuf die Säugtiere. Das war endlich der ersehnte Fortschritt. Es gab Testversuche mit Mammuts und Mäusen, aber die Mammuts waren ein wenig zu zäh und die Mäuse viel zu klein, man hätte zu viele für ein gescheites Hackfleischbällchen gebraucht. Außerdem fand es, dass es sehr unpraktisch wäre, immer die herumspringenden Wildtiere einzufangen und dann zu bearbeiten. 

So kam das Fliegende Spaghettimonster dann darauf, den Menschen zu erschaffen. Es waren die Piraten. Sie hatten am Anfang ihre Probleme, denn als sie noch allein waren, konnten sie keine anderen Schiffe kapern und niemanden mit den Nudelhölzern bearbeiten. Deswegen gingen sie fremd und züchteten Schweine und Rinder, genau das, was das Fliegende Spaghettimonster geplant hatte. Jetzt endlich konnten die Hackfleischbällchen in genügender Menge hergestellt werden. Durch diese gute Ernährung vermehrten sich die Piraten, einige fuhren auf See, und andere blieben an Land, es waren die normalen Menschen, die für die Piraten und das Fliegende Spaghettimonster Spaghetti mit Soße, Hackfleischbällchen und andere Pastagerichte herstellten. 

Alle Menschen, die noch im Bewusstsein hatten, dass sie von den Piraten abstammten und an das Fliegende Spaghettimonster als Schöpfer glaubten, nannten sich ab dieser Zeit Pastafaris und trugen Kopfbedeckungen, die an die Piraten erinnern sollten. Das Nudelholz, das von den Piraten als Kampfmittel benutzt worden war, bekam den Status einer religiösen Reliquie. 

Das Fliegende Spaghettimonster überlegte sich noch, dass man nicht andauernd arbeiten könne, weil sonst die Kraft fehlt, die notwendigen Pastaspeisen zuzubereiten. Also unterteilte er die Monate in Wochen und legte fest, dass der Freitag sein Feiertag sein soll. An einem Tag in der Woche sollen Menschen und Piraten an ihn denken, feiern, Nudeln essen und Bier trinken. Die Feiertage der anderen Religionen (Juden am Samstag, Christen am Sonntag) sollen natürlich mitgenommen werden, denn die Pastafaris sind tolerant.

Woher wissen wir Menschen diese Entwicklung so genau? Ich, Jerry Smoke hatte eine Erleuchtung. Nachdem ich am Abend eine ganze große Dose mit kalten Ravioli verzehrt hatte, bin ich in der Nacht aufgewacht und hatte eine Vision. Das Fliegende Spaghettimonster sprach zu mir: „Mein Sohn, Du sollst erfahren, wie alles entstanden ist. Ich beauftrage Dich, dies den Pastafaris so genau mitzuteilen, wie ich Dir das erzählen werde.“ Dann erzählte es mir alles, was ich oben Wort für Wort wiedergegeben habe. Ich fragte, ob ich eine Belohnung bekäme, wenn ich den Auftrag gut erfülle und das Fliegende Spaghettimonster erzählte mir vom Himmel, wo es ein Stripperlokal und einen Biervulkan für die Pastafaris gibt. Danach löste sich die Vision auf und ich merkte, das ich immer noch Bauchschmerzen hatte.

Neues aus Bayern

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Wir dachten bisher, wir haben die meisten Mitglieder in Bayern, weil da der Leidensdruck durch die Kirche am größten ist. Weit gefehlt.

Die sind dort noch weiter, als wir in Templin. Dort kündigt die Autobahnmeisterei die Nudelmesse sogar auf der Autobahn an. :)


Das Wort zum Freitag - Du siehst mich

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Manchmal, tapfere Piraten, ist man einfach nicht schnell genug. Dann schnappt einem ein anderer die Prise vor der Nase weg und  man geht leer aus. Aber nicht immer, nämlich dann nicht, wenn ein Freibeuter, mit dem man im Bund ist, der schnellere war.

So ähnlich ging es mir heute, als ich bei Facebook das Thema des evangelischen Kirchentages in Berlin las, das gerade verkündet wurde. Das 11. Gebot hatte es eingestellt und gleich um Anregungen gebeten, wie man da kräftig mitfeiern kann. Eine Feier an der auch wir teilnehmen werden, haben wir doch dort Heimvorteil. Klar, es ist noch ne ganze Weile hin bis 2017. Aber anzufangen Ideen zu entwickeln ist es nie zu früh.

Weil die Mosestruppe schneller war, weil schon lange gute Kontakte zu ihr bestehen und weil wir bestimmt in Berlin zusammen auf Kirchentagskaperfahrt gehen werden, veröffentliche ich ihre Bitte um Mithilfe heute mal im Wort zum Freitag.

Lasst euch was einfallen und meldet euch dort oder bei uns.


Liebe Fans,
die Kirchentage stehen stets unter einer Losung und ihr habt uns schon des Öfteren kritische Anmerkungen und kreative Bearbeitungen hierzu geschickt. Hierum möchten wir Euch auch dieses Mal bitten:
Das Motto des Kirchentags 2017 in Berlin wurde gestern bekannt gegeben: „Du siehst mich“. Die Kirchentagslosung nimmt Bezug auf 1. Mose 16,13. Darin heißt es über Hagar, die Nebenfrau Abrahams: „Und sie nannte den Namen des HERRN, der mit ihr redete: Du bist ein Gott, der mich sieht. Denn sie sprach: Gewiss hab ich hier hinter dem hergesehen, der mich angesehen hat.“
Die Generalsekretärin des Kirchentages, Ellen Ueberschär (Fulda), sagte, die Erzählungen über die Familien der Erzeltern Israels erhöben „nicht den Anspruch, historische Erzählungen zu sein“. Vielmehr handle es sich um „Ursprungslegenden des Volkes Israel“. Die Geschichte Hagars werde sowohl im Koran als auch im Neuen Testament aufgegriffen und biete so Anknüpfungspunkte für den interreligiösen Dialog. Der Satz „Du siehst mich“ drücke über den biblischen Zusammenhang hinaus Anerkennung, Wertschätzung und Zuwendung aus.
Laut dem Bischof der gastgebenden Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, hilft die Kirchentagslosung zu verstehen, wie befreiend es ist, Wertschätzung bei Gott zu genießen. Auch der Reformator Martin Luther (1483–1546) habe entdeckt, dass „ein gnädiger Gott ihn anschaut“. Er wünsche sich einen Kirchentag, der voller AUFMERKSAMKEIT für Menschen ohne Ansehen ist sowie „FÜR DIEJENIGEN DIE NICHT oder anders AN GOTT GLAUBEN“.
[MS: Also geht es doch um Missionieung?!]
Kirchentagspräsidentin Aus der Au erklärte, der Kirchentag im Mai 2017 wolle wenige Monate vor der Bundestagswahl eine Plattform sein, auf der verhandelt wird, wie sich Menschen verbinden können „gegen das Aushöhlen der Demokratie von rechts, für Integration und neues Miteinander, für Solidarität im eigenen Land und weltweit“.
[MS: Na da kommt die Diskussion ja genau zum richtigen Zeitpunkt – in 2 Jahren...]
 
http://www.domradio.de/…/evangelischer-kirchentag-2017-berl…
 

Wenn Ihr Ideen / Anregungen habt: immer her damit :)

Bericht von Antenne Brandenburg

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Vor einiger Zeit war Frau Baradoy von der Kirchenabteilung des rbb bei uns. Sie wollte von einer Messe berichten aber auch uns selbst befragen.

Der Start ins Interview war entsprechend heftig. Unter Bezug darauf, dass mich die Stasi einst mächtig im Visier hatte, kam die Behauptung: "Sie waren also schon immer ein Querulant".
Na ja, als Religionskritiker kann man wohl in den Augen der Kirchenredaktion nichts anderes sein.

Jedenfalls bin ich sehr gespannt, was aus dem ganzen Sache geworden ist. Heute wird der Bericht auf Antenne Brandenburg in der Sendung "Begegnungen" kommen. Die läuft  von 21:00 bis 22:00 Uhr.
Wir sollen gegen 21:40 Uhr dran sein.

Zu hören auch im Livestream.

Das Wort zum Freitag - Weltnundeltag

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Am 25. Oktober feiert die ganze Welt die Nudel. Ist das nicht toll? Nach und nach erwischen wir sie alle und unser geliebtes Monster und seine Jünger werden immer mehr zur Selbstverständlichkeit. Das zeigt auch unsere Facebookseite. Im Mai diesen Jahres waren wir stolz, dass wir die Marke von 5000 Followern erreicht hatten. Ein halbes Jahr später sind es schon 6000.

Noch deutlicher wird die neue Selbstverständlichkeit beim MDR. Der hat doch tatsächlich in einer Quizsendung nach unserer Nudelmessenhinweisschildaktion in Templin gefragt.


Es wird also langsam Normaltät, vom Pastafaritum zu sprechen und zu berichten.

Sogar die Kirchenredaktion des rbb hat eine Reporterin zu uns geschickt. Wir waren etwas skeptisch, wie deren Bericht wohl ausfallen wird. Der kam dann allerdings nicht in einer Kirchensendung, sondern in "Begegnungen" auf Antenne Brandenburg.

Für mich das Überraschendste war, dass Pfarrer Schein meinte, es wäre nur darum gegangen, dass unsere Schilder an Kirchenmasten gehangen hätten. Ansonsten sollen auch wir die aber haben dürfen.
Schön, wenn er jetzt so denkt, ich habe das anders in Erinnerung.

Aber hört euch das mal selbst an:










Das Wort zum Freitag - Halloween und Piraten

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Nein, Halloween ist nicht der Tag, an dem das FSM den großen bösen Kürbis besiegt hat. Halloween ist der Tag, an dem Piraten und Freibeuterinnen, völlig frei vor Angst von Verfolgung, in vollem Ornat unter die Menschen gehen können. Der ideale Tag also, um kräftig zu missionieren.

Dabei dürft ihr nicht vergessen, euch Zuckerwerk in die Taschen zu stecken. Dafür waren früher Piraten bekannt. Erst als ihre Widersacher anfingen, sie als Räuber zu verleumden und deshalb die Piraten verfolgt wurden, nahmen sie von dieser Tradition Abstand. Es war, wie dieses alte Piratenlied zeigt, einfach zu gefährlich geworden.

DIE GESCHICHTE

Das Monster war ein guter Hüter
für jeglichen Pirat.
Gar achtsam stets und immer wieder
dass man ihnen nichts tat.
Da kamen tief aus Indien
viel Krishnas bunt daher.
Die sangen und sprangen in eiserne Kajaks
Und fuhren übers Meer.
Sie waren falscher Mär erlegen
und planten böse Tat
Sie wähnten sich auf rechten Wegen
zu jagen den Pirat.

So geht die Geschichte
jedenfalls bei mir
Was ich euch berichte
passt gut zu Grog und Bier

Nicht kundig jener Wahrheit
dass die nur Gutes tun
beschlossen sie, sie auszurotten.
Oh Gott, was sagst du nun?
Das Monster hielt den lauten Haufen
für eine Bettlerschar.
Welch Irrtum, welches Haare raufen,
welche Not, die das gebar.
Den feiernden Piraten
lag Friede nur im Sinn.
Sie hielten die Sänger für Süßwarensammler.
Es war grad Halloween.

So geht die Geschichte
jedenfalls bei mir
Was ich euch berichte
passt gut zu Grog und Bier

In ihren Händen Schokoecken
standen alle an Bord
sie den Krishnas zuzustecken.
Der Dank war feiger Mord
Mit ihren Kajakpaddeln
und spitz geschärftem Zahn
und lautem Hare Krishna brabbeln
griffen diese sie an.
Und die Moral von der Geschichte,
Traue lautem Singen nicht.
Glaube niemals dem Gerüchte,

Wer singt, tut Böses nicht.
Na, da kann man unsere Vorpiraten doch verstehen, oder? Aber wir dürfen uns nicht abbringen lassen, diesen Tag würdig zu begehen. Auf zur Mission, mit Zucker, dem Evangelium und im Idealfall auch noch mit unserer CD, auf der dieses und viele andere Pastafarifestagslieder sind, in der Tasche.

Auf sie mit Gebrüll!


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