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Das Wort zum Freitag - Weida ./. Stadt Templin IX

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Es wird ernst, liebe Brüder und Schwestern. Vom Verwaltungsgericht Potsdam kam die förmliche Zustellung des Gerichtstermins.
Ich wurde zur mündlichen Verhandlung vor der 8. Kammer am

Freitag, den 13. November 2015,
12:15 Uhr in den
Sitzungssaal 009, Erdgeschoss in der Friedrich-Ebert-Straße 32 geladen.

Es geht um das Recht, als Pastafari seine weltanschauliche Kopfbedeckung auf Ausweisen tragen zu dürfen. Das hatte mir die Stadt Templin verweigert. Ziel ist, so die im Grundgesetz verankerte Gleichberechtigung zwischen Weltanschauungsgemeinschaften und Religionsgemeinschaften auch in der Praxis feststellen zu lassen.


Die Verhandlung ist öffentlich. Vielleicht hat je der Eine oder die Andere Lust mir im Saal den Rücken zu stärken? Am besten natürlich mit piratiger Kopfbedeckung. :)

Wie die Chancen stehen, lässt sich schwer sagen. Auf jeden Fall war es eine gute Nachricht, dass nun nach knapp zwei Jahren die Verhandlung kommt. Ich hatte mit drei bis vier Jahren gerechnet.

Was bisher geschah: 
Weida ./. Stadt Templin I
Weida ./. Stadt Templin II
Weida ./. Stadt Templin III
Weida ./. Stadt Templin IV
Weida ./. Stadt Templin V
Weida ./. Stadt Tempin VI
Weida ./. Stadt Templin VII


Eine schlechte Nachricht gibt´s leider auch. Irgendwer ist mal wieder ausgerastet und hat eins unserer Nudelmessenhinweisschilder demoliert. Dieses Mal wirkungsvoller als sonst. Das Schild wurde so verbogen, dass es sich nicht mehr ohne Schaden geradebiegen und weiter verwenden lässt. Wir haben bereits ein neues angebracht.

Das Schild wurde entgegen der Fahrtrichtung gebogen. Es kann sich also nicht um ein "unglückliches Treffen mit einem LKW" handeln. Für uns Grund genug, wieder Anzeige zu erstatten. Auch wenn es wohl kaum was bringen wird, einfach hinnehmen wollen wir es auch nicht.
















Martini? Nein, Marziani!

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Vielen von euch ist schon bekannt, dass Ostern, Pfingsten und Weihnachten eigentlich alte Pastafarifeste waren, die vom Christentum übernommen und verfälscht wurden.
Langsam kapern wir uns die zurück.

Weniger bekannt ist immer noch, auch Martini, der Martinstag, geht auf das alte pastafarianische Fest Marziani zurück. Seinen Namen hat es von einer Teigware, die an die Mittelgräte unseres Piratenfisches erinnert.

Deshalb wollen wir, wie in jedem Jahr, euch am Marzianifest diese alte Geschichte erzählen:

Vor so langer Zeit, dass die Geschichte fast in Vergessenheit geriet, zog ein sehr alter und sehr hungriger Mann durch die Straßen seiner Stadt. Es war November, ein besonders nasskalter. Seine Beine trugen ihn kaum noch, als er gegen den Sturm ankämpfte. So klopfte er an die Türen der Häuser, um nach Essbarem zu fragen. Aber er hatte wenig Glück. Einen einzigen Fisch bekam er geschenkt. Den verschlang er heißhungrig und steckte dann die Gräten in seine Manteltasche. Er wollte sich ein Feuer machen und die Gräte auskochen, um so noch ein heißes Getränk zu bekommen, das ihn wärmen sollte.

Als er so am Feuer saß, kamen Kinder vorbei. Sie hatten sich beim Spielen verspätet, es war ihnen kalt und so setzten sie sich kurz mit ans Feuer, um sich zu wärmen. Als sie sahen, was für eine karge Mahlzeit da am Entstehen war, fassten sie den Entschluss, den Alten einfach mit nach Hause zu nehmen.

Im November, dem Monat, in dem die Piratenweiber Nudelvorräte für das ganze Jahr bereiten, ist es warm in jeder Kate. Außerdem fällt immer mal was ab für einen, dem die Knochen schon fast klappern, weil kein Gramm Fett mehr auf seinen Rippen ist.

So wurde der Fremde freundlich aufgenommen und bekam einen ordentlichen Teller Nudeln vorgesetzt. Mit dem noch unverarbeiteten Teig formten die Kinder die Nudeln in neuer Form, um ihrer Mutter Marzia zu zeigen, woraus der Alte sich Suppe kochte. 

Das rührte die Mutter so sehr, dass sofort weitere Nudeln formte, die dann bald überall Marziani genannt wurden. Als sie getrocknet waren, stopfte sie so viele in die Taschen des Alten, dass die Taschen fast die Form von zwei Fleischbällchen hatten. Er sollte so schnell nicht wieder Hunger verspüren.

Als sie ihm jedoch ein Nachtlager anbieten wollte, denn es war inzwischen stockfinster, verabschiedete sich der Alte. Er musste weiter, hatte ein paar Orte weiter eine kranke Frau zu versorgen. Das gutherzige Piratenweib schickte die Kinder auf den Boden, um die Laternen zu holen. Sie sollten den Alten noch ein Stück Wegs aus der dunklen Siedlung der Piraten begleiten, damit er heil zu seiner Kate fand.

All das geschah am 11. November und wurde von Generation zu Generation weiter erzählt. Seither feiern alle Pastafari den 11. November, indem sie sich abends ums Feuer versammeln. Ein großer Kessel mit Marziani köchelt und auch andere Leckereien werden gereicht. Jeder darf sich bedienen, ob arm oder reich. Alle Menschen der Umgebung sollen teil haben an der Freude der Piraten.

Geht das Fest seinem Ende entgegen, bekommt jeder, der es verlässt, eine Marziani in die Jackentasche gesteckt, damit ihm niemals die Pasta ausgeht. Dieser Brauch hat sich bis heute erhalten, wie auch Lampionumzüge der Kinder.


Das Wort zum Freitag - Himmlische Teigware

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Ein neues Buch steht in meiner Bücherwand: 


Ein tolles Buch, und ich brauchte nicht mal was dafür bezahlen.
Es ist noch nicht lange her als ich euch berichtet habe, wie selbstverständlich das Pastafaritum schon in das alltägliche Leben einzieht. Dieses Buch, das ich als Belegexemplar erhalten habe, ist ein weiteres Zeichen dafür.

Auf die Idee zu dem Buch ist der Autor, der als Coach arbeitet, bei seinen "Knigge-Seminaren mit Lehrmenü" gekommen. Dort gab es immer wieder lustige und herausfordernde Situationen wenn versucht wurde, Spaghetti vom Teller in den Mund zu bringen.
Trotzdem ist der Nudel-Knigge kein Benimmbuch, auch wenn natürlich beschrieben wird, wie im Sinne der Umgangsformen die Nudel, speziell die Spaghetti, formvollendet im Restaurant verzehrt werden sollte. Es ist eine gelungene Zusammenstellung von Fakten und Geschichten um das, was schon für Kinder die Welt bedeutet: Pasta.

Da werden die verschiedenen Nudelformen gezeigt, da geht es darum, wer die Nudel erfunden hat, es geht um die Nudelherstellung per Hand, es gibt Anekdoten, die Lieblingsrezepte des Autors und am Ende ein witziges Nudel-Quiz. Es gibt Interviews und der Leser erfährt, was ein Nudel-Monster ist.

Ihr ahnt es schon. Es geht um ES, den Schöpfer der Welt, die Ursache des Urknalls, den Genießer am Biervulkan und in der Stripperfabrik: Das Fliegende Spaghettimonster. Erst gibt es eine Einleitung in die Materie, bei der auch die Nudelmessenhinweisschilder vorkommen und erklärt wird, warum es zum Pastafaritum kam. Weitere Erklärungen gibt es in einem Interview von mir.
Insgesamt immerhin über vier Seiten.

Möge es mit der gesellschaftlichen Anerkennung des saftigen Glaubens weiter vorwärts gehen. Wie es mit dem rechtlichen vorwärts geht, werden wir morgen am Verwaltungsgericht Potsdam sehen.

Ich wünsche dem Nudel-Knigge gut unter die Leute zu kommen. Vielleicht ein passendes WeinAchtsgeschenk? ;)

Das Wort zum Freitag - Du bist Nudel

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 Leider kann ich den angekündigten Bericht von der Verhandlung in Potsdam noch nicht bringen. Der sollte gleich mit einer Spendensammlung verbunden werden, aber betterplace.org hat die noch nicht freigeschaltet. Sobald das der Fall ist, gibt es den Bericht.



Jetzt ziehe ich erst mal die Arbeit von Mick, dem Spätzlebeter vor, die eigentlich nächste Woche kommen sollte. Der scheint in die Zukunft blicken zu können, denn bisher habe ich das angekündigte Spätzlebrett noch nicht in meinem Schuppen gefunden. Irgendwie, finde ich, passt das auch nicht so recht zum Monster. Plötzlich soll es Gebote geben, wo das doch eigentlich nur Bitten geäußert hat?

Aber lest selbst.




86-jährige blamiert Nobelpreisträger. Kirche in Erklärungsnot.

Berlin. spae. Abergläubische Menschen wie Christen, die sich nach der Bibel richten, hören spätestens bei ihrer Beerdigung den Satz: „Von der Erde bist du genommen, und zur Erde kehrst du zurück.“ Dieser Satz ist eine Anlehnung an das erste Buch Mose, Kapitel 3, wo es zu den Folgen des Sündenfalls heißt: „Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot essen, bis dass du wieder zur Erde kehrst, von der du genommen bist; denn du bist Staub und kehrst wieder zum Staub zurück! (Prediger 12.7) (2. Thessalonicher 3.10).“



Wissenschaft verneint Staubtheorie

Abgesehen von Unstimmigkeiten in den Definitionen von Erde und Staub haben amerikanische Wissenschaftler jetzt fest gestellt: Der Mensch besteht nicht aus Erde. Es konnte auch kein Staub in Menschen nachgewiesen werden. Kein bisschen.

Der Mensch ist hingegen voll mit DNS, Desoxyribonukleinsäure (engl. DNA). DNS ist ein in allen Lebewesen vorkommendes Biomolekül und Träger der Erbinformation, also der Gene. Im Normalzustand ist DNS in Form einer Doppelhelix aufgebaut. Chemisch gesehen handelt es sich um Nukleinsäuren - lange Kettenmoleküle, die aus vier verschiedenen Bausteinen, den Nukleotiden bestehen.



Entdeckung der DNS und Neuinterpretation

Für ihre Entdeckungen über „die Molekularstruktur der Nuklein säuren und ihre Bedeutung für die Informations übertragung in lebender Substanz“ erhielten James Watson und Francis Crick zusammen mit Maurice Wilkins 1962 den Nobelpreis für Medizin. Aber jahrzehntelang wurde das Offensichtliche übersehen: DNS ist nicht nur Bauplan des Lebens sondern auch der Spiralnudel!



Antireligion sieht sich bestätigt

Diese Erkenntnis verdankt die Welt aber nicht bedeutenden Wissenschaftlern wie Watson, Crick oder Wilkins sondern der 84-jährigen Großmutter des heute bekennende Pastafari Andreas Arabiata. Als Arabiata für seinen Biologieunterricht lernte und die Grafik einer Doppelhelix auf dem Esstisch liegen ließ, rief ihm seine Großmutter nach: „Andilein, Du hast deine Nudel liegen lassen!“

Dieser Satz war „meine ganz persönliche Begegnung mit Gott!“, sagt Arabiata heute. „Da trat wie eine Lichtgestalt das Spaghettimonster in mein Leben. Ich kann bezeugen: auf der Grafik befand sich plötzlich Nudelsoße und keiner wusste, wie die dahin gekommen ist!“ Das war der Moment, als aus dem jungen Mann ein glühender Anhänger des Spaghettiglaubens wurde.

Niemand glaubt mehr an einen Zufall, als Bruder Spaghettus, Sprachrohr des deutschen Pastafaritums, öffentlich erklärt, dass er letzten April in seinem Schuppen eine neue Gesetzestafel des Spaghettimonsters gefunden haben will – auf einem Spätzlebrett. Geschrieben waren die Worte in sehr altem Klingonisch und wurden erst kürzlich vollständig übersetzt: „Eine Nudel hat dich gezeugt. Mit Soße im Angesicht sollst du deine Pasta essen. Denn du bist Nudel und kehrst wieder zur Nudel zurück!“

Wie das antike Spätzlebrett in das Gebäude in der tiefsten Uckermark kam, bleibt rätselhaft. Spätzle sind auch heute dort noch nicht bekannt, die wenigen schwäbischen Zuwanderer meiden das Gebiet um Templin.



Von den drei Nobelpreisträgern lebt heute nur noch Watson, der bei einem Telefoninterview der Zeitschrift NATURE kürzlich zugab: „Irgendwann sieht man die Nudel vor lauter Pasta nicht. Da haben wir vor unseren Elektronenmikroskopen wohl gepennt! Peinlich…“

Die christlichen Großkirchen sowie Scientology und die Zeugen Jehovas waren nicht bereit, zu den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen Stellung zu nehmen. Aus vatikannahen Kreisen war zu hören, dass man möglicherweise mit der Entdeckung von Marias Jungfernhäutchen in den Uffizien neue Beweise für die Bibel auf den Tisch legen würde. Offiziell ist das aber noch nicht.



Keine Piratenkappe auf dem Ausweisfoto? Wir kämpfen weiter!

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Die Verhandlung im Falle Weida./.Bürgermeister der Stadt Templin begann für uns gleich mit drei großen Überraschungen. 

Die erste war die wirklich große Zahl von Journalisten, bei mir angemeldet hatten sich nur drei, die mich vor und nach der Verhandlung interviewen wollten. 

Die zweite die Kammer. Die war in voller Besetzung mit drei Richtern und zwei Schöffen angetreten.

Die dritte die Prozeßvertretung der Stadt. Die hatte nicht, wie mir gegenüber angekündigt, einen Anwalt geschickt, sondern die zuständige Fachgebietsleiterin und den Mitarbeiter von der Meldestelle. Das war eigentlich der erste Grund zur Freude, denn das spart uns nun sicher etwas an Prozesskosten. 

Auch sonst gab es ziemlich viel Grund zur Freude. Die Schöffen trauten sich zwar nicht zu grinsen, aber die drei Richter konnten es sich nicht immer verkneifen. Die Atmosphäre war also recht locker. 
Niemand verlangte z.B. von mir, meine Piratenkappe abzunehmen, wie es der eine oder die andere vorausgesagt hatten. Es war auch zu merken, die Kammer hatte sich mit der Materie beschäftigt. 

Die Verhandlung dauerte knapp eine Stunde und verlief in den meisten Punkten recht gut für uns. 
Eine der für uns wichtigsten Fragen, nämlich ob die Gleichberechtigung zwischen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften auch auf dieser Ebene gilt, wurde vom vorsitzenden Richter bedingungslos bejaht: 

"Man muss sicher automatisch immer Weltanschauungsgemeinschaft mitlesen, wenn irgendwo im  Gesetz Religionsgemeinschaft steht." 

Auch sonst ist der Richter in wesentlichen Punkten meiner Argumentation gefolgt:

- es kommt nicht darauf an, ob und wie eine Religion die Pflicht zum Tragen begründet, sondern ausschließlich darauf, in wie weit der einzelne Gläubige sich verpflichtet fühlt.

- auch wenn das viel Arbeit für kleine Meldestellen ist, haben die doch in jedem Einzelfall zu prüfen, ob eine Ausnahme von der Passbildordnung aus religiösen oder weltanschaulichen Gründen gemacht werden muss. Die von der Stadt angeführte Liste von Religionsgemeinschaften des Bundes kann nicht als alleiniger Schlüssel genutzt werden, weil es auch noch andere Welt- und Religionsgemeinschaften gibt und die nicht von einer Anerkennung des Bundes oder Landes abhängig sind.

In so weit haben wir viel erreicht. 

Dann hat er geprüft ob wir eine Weltanschauungsgemeinschaft sind und dazu eine Definition vorgelesen. Die stimmt ziemlich mit meiner überein, die ich aus Wiki hatte: Als Weltanschauungsgemeinschaft gilt „ein Zusammenschluss von Personen, der ein Minimum an organisatorischer Binnenstruktur aufweist, im Sinne der Gewähr der Ernsthaftigkeit auf Dauer angelegt ist und von einem sich nach außen manifestierenden gemeinsamen und umfassenden weltanschaulichen Konsens der Mitglieder getragen und dieser Konsens – soweit es um die Gemeinschaft als solche geht – nach außen bezeugt wird“

Darauf lies sich gut erwidern, dass wir ein geschlossenes ethisches Gerüst für unser Handeln haben, und uns  auch laut Satzung uns zu den 8 Am liebsten Wäre mirs und den 10 Angeboten des evulutionären Humanismus bekennen. Damit haben wir eine notwendige gemeinsame Sicht auf die Welt, wir haben gemeinsame Riten und wir zeigen unser Bekenntnis nach außen. Jedenfalls, wenn man uns lässt. 

Dann war 13:11 Uhr die Verhandlung vorbei und die Kammer zog sich zur Beratung zurück. Natürlich haben wir, Tini Tortelini war mit in Potsdam, bis zur Urteilsverkündung gewartet. 

Schon gegen 13:45 Uhr rief uns der Justizwachtmeister wieder in den Saal und kurz darauf verkündete der vors. Richter:

Die Klage ist abgelehnt. 

Ich war überrascht, und das mehrfach. Zuerst von der Schnelligkeit, mit der diese Entscheidung gefällt wurde. Hatte die Kammer sich doch nach eigener Angabe auf die Prüfung vorbereitet, ob wir Religionsgemeinschaft waren. Das war die zweite Überraschung, denn ich hatte schon in der Klage klar auf Weltanschauungsgemeinschaft abgestellt. Tja, die dritte war dann die Ablehnung der Klage selbst. 

Die Kammer hat anerkannt, wir uns in unserer Satzung klar zu den gemeinsamen Werten bekennen, meinte aber, die 10 Angebote des evolutionären Humanismus wären halt nicht unsere eigene Weltsicht, sondern wir hätten die nur von der gbs übernommen. Leider sagte er das erst in der Urteilsbegründung, sonst hätte ich ihn darauf hingewiesen, dass wir die in einem für uns wichtigen Punkt schon geändert haben. 

Vor allem aber halte ich die Begründung, es wäre nur eine übernommene Weltsicht, für unwichtig. Sämtliche christlichen Kirchen und Sekten haben auch nur von anderen christlichen Sekten bzw. von den Juden übernommen, z.T. mit ganz geringen Änderungen. Trotzdem werden alle christlichen Religionsgemeinschaften anerkannt.

Richtig geschockt war ich, und wie sich später zeigte, auch einige Journalisten, dass die Berufung beim Oberverwaltungsgericht ausdrücklich nicht zugelassen wurde. Das ist in der ersten Instanz nicht so üblich.

Wir werden uns einen Anwalt nehmen und beim Oberlandesgericht Nichtzulassungsbeschwerde einlegen.
Nach erster Rücksprache mit einem stehen die Chancen recht gut. Es wäre klar, dass es im Interesse des Vereins aber auch im gesellschaftlichen wäre, auch in höherer Instanz zu überprüfen, ob wir Weltanschauungsgemeinschaft sind. Oder so ähnlich jedenfalls, die genauen Worte habe ich mir nicht gemerkt.

Nun kommt der Moment, wo ich euch wieder um eure Hilfe bitten muss. Der Streit wird etwas kosten, mehr als in der ersten Instanz. Wir hoffen, ihr unterstützt uns genau so stark wie in der. Da die Stadt keinen Anwalt hatte, werden wir sogar etwas von dem Geld, was ihr damals gespendet habt, übrig haben. Wir haben deshalb das neue Spendenziel etwas niedriger angesetzt, auf 1.800 Euro.  

Spenden könnt ihr direkt auf unser Konto:  
Kirche des FSM 
IBAN: DE06 1509 1704 0120 6889 79 
BIC: GENODEF1PZ1  
Dort kommt der volle Betrag bei uns an. Aber weil es bequemer ist, haben wir auch eine Sammlung bei Helpedia und die Möglichkeit, über Paypal zu spenden, eingerichtet.



Das Finanzamt erkennt bei Spenden bis 200,- Euro den normalen Bankbeleg in Verbindung mit unserem Freistellungsbescheid an. Wer trotzdem eine Spendenquittung von uns möchte schreibt einfach seine Adresse in die Überweisung, dann wissen wir Bescheid. (Anmerkung: Ich sehe gerade, dass bei Helpedia die Adresse mit veröffentlicht wird. Wer das nicht möchte, aber trotzdem eine Spendenquittung, kann die uns auch per mail an info(et)pastafari(punkt)eu schicken)  

Lasst uns kämpfen, Piraten. Gemeinsam sind wir stark.

Das Wort zum Freitag - Verschwörungstheorien

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http://www.helpedia.de/spenden-aktionen/kappe
Nein, liebe Schwestern und Brüder, ich werde nicht mit Aluhut herum rennen, nicht mal, wenn der sich geschickt als Nudelsieb tarnt. ;)

Ein bisschen ins Grübeln gekommen bin ich aber schon.

Da haben wir zwei Auseinandersetzungen vor Gericht. Eine ältere wegen der Kopfbedeckung beim Verwaltungsgericht (VG) Potsdam, eine jüngere beim Landgericht(LG) Frankfurt/Oder wegen der Nudelmessenhinweisschilder. Letztere halten wir für aussichtsreicher, u.a. weil wir dort durch einen Anwalt vertreten sind, während beim VG ich aus Kostengründen alles alleine gemacht habe. Deshalb waren wir froh, dass die sicher zuletzt verhandelt wird. Beim Landgericht beträgt die Zeit bis zur Klage 3-6 Monate, beim Verwaltungsgericht so rund 3 Jahre.

Nun gehts los. Es sind noch nicht mal ganz zwei Jahre um, als unsere Klage beim VG  verhandelt wird, also genau umgekehrt als gedacht. Auch sonst war das Gericht schnell. Obwohl es sich darauf vorbereitet hatte, darüber zu entscheiden, ob wir Religionsgemeinschaft sind (nicht Weltanschauungsgemeinschaft) dauerte die Urteilsfindung nur knapp 40 min und das schriftliche Urteil war schon nach einer Woche bei mir im Briefkasten.

Nach der Urteilsverkündung dort spricht mich ein Freidenker aus Berlin, der zur Verfolgung seiner Vereinigung forscht, an. Er erzählt mir, dass die Evangelische Kirche aktiv beteiligt war, komplette Listen hatte und empfiehlt mir, doch mal im Rahmen des Datenschutzgesetzes dort anzufragen, ob die Daten über mich gespeichert haben. Einen Moment später will eine Journalistin von mir wissen, ob dieses Urteil Einfluss auf die Verhandlung beim Landgericht am 06.04.2016 haben wird. Ich bin erstaunt, denn weder unser Anwalt noch ich wussten bis dahin, ob überhaupt am LG Frankfurt verhandelt wird. Das war nämlich der Meinung, das VG Potsdam sei zuständig.

Inzwischen kam der Brief, in dem das LG den Termin in Frankfurt mitteilte.

Außerdem kam eine Mitteilung von betterplaceorg. Dort hatten wir schon die Prozesskosten für die Nudelmessenhinweisschilder gesammelt und gemerkt, da ist es für uns günstiger als z.B. bei Helpedia. Betterplace nimmt, anders als die, keine Gebühr sondern leitet die ganze Spende weiter. Außerdem übernehmen sie sogar das Verschicken der Spendenquittungen, was sehr bequem ist. Also habe ich da auch die neue Spendensammlung angelegt.
Von dort kam aber plötzlich die Mitteilung, die neue Sammlung könne nicht frei geschaltet werden, da Sammlungen für Prozesskosten nicht gestattet sind, Ausnahme gemeinnützige Vereine. Ich habe mitgeteilt, dass wir das wären und im Übrigen als solcher schon mal Prozesskosten gesammelt hätten.
Die Prüfung dauerte eine paar Tage, dann kam der Bescheid:

Hallo Rüdiger,
zunächst einmal danke ich Dir für Deine Geduld.
Nach ausgiebiger interner Prüfung sind wir nun leider zu keinem positiven Ergebnis gekommen.
Der Rechtsstreit liegt aus unserer Sicht nicht im allgemeinen Interesse.

Mich hat es von den Socken gehauen. Ein Verein, der selbst gemeinnützig ist weil er anderen hilft, Spenden zu sammeln, maßt sich an zu urteilen, welche Projekte im allgemeinen Interesse liegen? Hat sich das allgemeine Interesse inzwischen geändert? Beim ersten Mal, siehe oben, durften wir noch Prozesskosten sammeln. Aber am meisten hat mich geschockt, wie auf diese Art und Weise gesellschaftliche Entwicklung indirekt beeinflusst und gesteuert wird.

Ich hatte schon die Alurolle in der Hand, da kam die Mitteilung von Helpedia, unsere Sammlung kann los gehen. Wenigstens was, wenn nun auch mit leichten Gebühren und mehr Arbeit.

Also nichts wie einstellen bei Facebook, damit die Kriegskasse gefüllt wird.
Gesagt, getan, alles ging gut, sogar die erste Spende war ruck - zuck da. Dann kam erst mal eine Weile nichts und dann folgende Mitteilung eines Freundes:
"...die FSM-Kappe in jedweder Art zu teilen wurde glatt durch fb blockiert. Jetzt laufe ich langsam warm ... Was geht denn hier jetzt los???"

Das entsprechende Bild gabs gleich dazu:


ALU war nicht der Einzige, dem es so ging. Inzwischen klappt es wieder.
Aber was war hier los? Ist das Monster mal wieder am Biervulkan versackt und es fehlen einfach seine schützenden nudligen Anhängsel? Oder steckt doch mehr dahinter, wenigstens teilweise?

Ich weiß es nicht, aber wer vielleicht seinen Aluhut nicht mehr braucht, könnte ihn ja sicherheitshalber mir schicken.

Nachsatz:

Falls sich jemand wundert, warum auf der Helpediaseite nicht mehr Spenden erscheinen, das ist erklärbar. Nicht alle spenden darüber, manche überweisen direkt auf unser Konto. Zwei Spenden kamen dort schon vor Spendenaufruf nur auf unsere Ankündigung hin, wir machen weiter, an. Das macht zwar weniger Eindruck bei Helpedia, spart uns aber etwas Gebühren.

Insgesamt sind bisher, also in noch nicht einmal 24 Stunden, 360,- Euro angekommen. Ich bin sicher, das sind wegen der Banklaufzeit noch längst nicht alle des ersten Tages da und deshalb ebenfalls sicher, wir schaffen das.

Kirche des FSM 
IBAN: DE06 1509 1704 0120 6889 79 
BIC: GENODEF1PZ1  


Das Finanzamt erkennt bei Spenden bis 200,- Euro den normalen Bankbeleg in Verbindung mit unserem Freistellungsbescheid an. Wer trotzdem eine Spendenquittung von uns möchte schreibt einfach seine Adresse in die Überweisung, dann wissen wir Bescheid. (Anmerkung: Ich sehe gerade, dass bei Helpedia die Adresse mit veröffentlicht wird. Wer das nicht möchte, aber trotzdem eine Spendenquittung, kann die uns auch per mail an info(et)pastafari(punkt)eu schicken)  
 



Das Wort zum Freitag - Pastat, Pastat, das Lichterfest naht

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Morgen, liebe Gemeinde, ist es endlich so weit. Wir feiern das erste Pastat in diesem Jahr.

Ihr wisst ja, die Pastatszeit beginnt für Pastafari am 1. Freitag im Dezember. In manchem Jahr können wir viermal feiern, in anderen nur dreimal, aber immer geht es dabei lustig zu und meist ist Glühwein im Spiel.

Der war natürlich auch dabei, als der Röddeliner Glühweinchor, auch bekannt als Glühweinkater, euch dieses schöne Lied eingesungen hat. Ganz bewusst habe ich nicht geschrieben, schön eingesungen hat. Aber hört selbst und wer es wirklich richtig schön möchte, dem bleibt unsere CD mit pastafarianischen Fest- und Trinkliedern.




Die Friedensnudel

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Es lohnt sich, immer mal den Schreibtisch aufzuräumen. Manchmal kommt dann längst vergessenes zu Tage. Bei mir war es heute ein Gedicht, das mir Julian Pieper schon im August 2015 geschickt hatte. Nun endlich kommt es an die Öffentlichkeit. Danke, Julian.

Die Friedensnudel

Was sind das für dunkle Zeiten

Europa, Asien, Afrika
die Nationen sind am Streiten
und dann kam auch noch Ebola

Man würde gerne Frieden schaffen
und redet viel und diskutiert
und schickt den Arabern mehr Waffen
und hofft, der Feind wird ausradiert

Es mag nun etwas komisch klingen
doch glaubet mir, es wäre wahr:
Die Nudel würde Frieden bringen
das wird bestimmt gleich jedem klar

Denn ist man auch des Blutes gierig
und glaubt des Führers Wort
Mit Nudeln ist es ziemlich schwierig
sich zu bekriegen bis zum Mord.

Will man den Feind brutal erstechen
selbst mit Spaghetti, ungekocht,
Sie würden doch nur sanft zerbrechen
nicht mal die Kleidung wird durchlocht.

Mit Nudeln kann man auch nicht schießen
und ist die Füllung noch so hart
Man kann nur Wasser drüber gießen
dann werden sie bekömmlich zart

Gekocht kann man sie zwar gut biegen
und fast verwenden wie ein Seil
Doch damit lässt sich nicht bekriegen
wie mit dem scharfen Metzgersbeil.

Denn will man jemand strangulieren
bis dass er in das Grase beißt
Man kann es noch so oft probieren
wiel die Spaghetto vorher reißt.

Und will man Nudeln wütend schmeißen
dem Feinde mitten ins Gesicht
Er würde einfach nur zubeißén
verletzen würde ihn das nicht.

Man kann somit getrost vergessen
sie zu verwenden für Gewalt
Da bleibt nur noch sie aufzuessen
ob frisch vom Herde oder kalt.

Kocht man dazu Tomantensauce
wird man davon so richtig satt 
und legt sich mit gedehnter Hose
ins Bett und fühlt sich mächtig platt.

Wer denkt da noch an Losmarschieren
mit einem Bauch so schwer wie Blei
und auch brutales Duellieren
klingt viel zu sehr nach Plackerei.

So lasst uns Nudeln produzieren
statt Panzern, Minen, Munition
und massenweise exportieren
in jede üble Kriegsregion. 

Das Wort zum Freitag - Das Urteil

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Viele von euch wird interessieren, liebe Brüder und Schwestern, wie denn nun das schriftliche Urteil in Sache Pastafarikappe auf dem Ausweisbild genau ausgefallen ist und, vor allem, was es für euch zu bedeuten hat.

Letzteres ist schnell gesagt: Zunächst erst einmal gar nichts. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig das wir eine Nichtzulassungsbeschwerde einreichen werden.

Wer uns dabei finanziell und moralisch, denn jede Spende bestätigt uns in unserem Handeln, unterstützen möchte, kann das hier tun.
Lasst euch nicht von der angezeigten Spendensumme irritieren. Viele zahlen direkt auf unser Konto ein, weil das Gebühren spart. Tatsächlich haben wir schon über 900,- Euro in der Kriegskasse. Außerdem konnten wir die benötigte Spendensumme herabsetzen. Für den Anwalt, den die Stadt Templin als Vertreter angekündigt hatte, waren in der ersten Instanz 935,- Euro eingeplant. Weil sie dann aber doch nur eigene Mitarbeiter geschickt hat, wurde die Rechnung deutlich niedriger. Die ist inzwischen angekommen und liegt knapp unter 100,- Euro.

Sollte das Urteil doch rechtskräftig werden, würde es nur für die Kirchenmitglieder herangezogen werden können, denn nur für die wurden Aussagen getroffen. Alle anderen Pastafari bleiben davon unberührt. Aber auch für Kirchenmitglieder bleibt weiter die Möglichkeit einen Ausweis mit Piratenkopfbedeckung zu verlangen. Die Kammer in Potsdam hatte darauf abgestellt, wir hätten kein Recht dazu, da wir keine Weltanschauungsgemeinschaft wären. Wahrscheinlich war es gar nicht nötig, das zu untersuchen. Entsprechend eines anderen, älteren Urteil kommt es gar nicht darauf an, ob man Mitglied einer Religionsgemeinschaft ist:


Niemand muss einer Religionsgemeinschaft (vgl. zu diesem Begriff OVG Berlin, Urteil vom 04.11.1998 7 B 4/98 -, NVWZ 1999, 786) angehören, um in den Genuss des Grundrechts aus Art. 4 Abs. 1 und 2 GG kommen zu können, denn dieses Grundrecht steht jedermann zu (vgl. VG Berlin, Urteil vom 18.01.1989 1 A 146/87 -, NVwZ 1990, 100).

So schlecht scheint es also gar nicht um unsere Sache zu stehen. Vor allem nicht, wenn man bedenkt, was sonst im Urteil der Potsdamer Kammer - VG 8 K 4253/13 vom 13.11.2015 noch befunden wird:

Das heißt, überall wo im Gesetzt Religion steht, ist automatisch immer Weltanschauung mitzulesen.

Und noch etwas ist günstig für uns:


Nirgendwo muss also vorgeschrieben sein, was zu tragen ist. Es kommt nur darauf an, wozu sich der Einzelne verpflichtet fühlt.

So schlecht, wie es im ersten Moment aus sah, ist die Sache also gar nicht. Auch andere Pastafari in Deutschland sind in der gleichen Sache unterwegs. Sogar mit Erfolg. Einer hat bereits einen vorläufigen Ausweis mit Dreispitz bekommen, möchte aber noch nicht genannt und gezeigt werden.
Ein anderer hat sich, in Ermangelung einer Piratenkappe, mit einer Basecap fotografieren lassen. (s.o.)

Es tut sich was in Deutschland. Weiter gehts


Frohes 2. Pastat allen Pastafari

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Heute können wir das zweite Licht am Kranz anzünden.

Abends zünden wir erst die Kerzen an, dann wird zu nem Gläschen Rotwein eine Portion Spaghetti reingedreht. Schnell weg mit den leeren Tellern in die Küche und dann die Füße hochgelegt.

Im Player dudelt unsere CD und wir freuen uns auf das nahende WeinAchtsFest und den Licherpiraten.

Wer macht mit?

Wenn ihr noch keine Pastatskranz haben solltet, der ist schnell selber gebaut.

Anschließend könnt ihr stolz auf das Monster anstoßen, vielleicht stößt es nach ein paar Gläsern sogar zurück. So schön kann ein Fest sein. 

Weihnachtsmarkt und Erdmöbel

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Gestern war die Kulturbrauerei in Berlin das Zentrum unseres Sonnabends. Es ist schon eine alte Tradition, dass wir am Jahresende zum Lucia Weihnachtsmark unsere Wahre Weihnachtsgeschichte unter die Besucher bringen. 



Die Tendenz der letzten Jahre hat sich fortgesetzt. Es war zu spüren, unser Monster wird immer bekannter. Wie immer gab es auch interessante Gespräche mit diesem und jener und nach gut einer Stunde waren unsere 150 Flyer alle. Zeit für einen Glühwein. 



Gleich um die Ecke gabs nen kleinen, aber wirklich feinen Italiener. Wir hatten Zeit gemütlich zu essen und dann gings zurück in die Kulturfabrik. Im Frannz gab das Weihnachtskonzert der "Erdmöbel". Es sollte der absolute Höhepunkt des Tages werden, auch wenn es zunächst nicht so aus sah. Die Einmannvorband riss mich nicht vom Hocker. Aber dann  gings richtig los. Vom ersten Lied an war Stimmung. Viele Fans der Band, ich habe sie zum ersten Mal im Konzert erlebt, konnten die Texte mitsingen. Die Harmonie zischen Band und Publikum war toll, Erdmöbel hat sich als wahre Liveband gezeigt.  Die Höhepunkte für mich waren "Jesus weint schon", das mir live noch viel besser gefiel, und "Lametta". 



Dort gab Maren Eggert eine Gastrolle. Es war herrlich anzusehen, wie sie scheinbar völlig überrascht war, mit welchem Jubel sie begrüßt wurde. Anschließend waren sie und die ganze Band unter dem Puplikum. Als ich zu dem herrlichen Konzert gratulierte, lachte Ekki Maas und meinte, seine kleine achtjährige Tochter hätte die ganze Zeit Respekt, ja fast Angst vor dem Weihnachtsmann gehabt, der hinter ihr stand. Wirklich erstaunlich wie Kinder den offensichtlich gar nicht so sehr an den Sachen und dem Geschenkesack fest machen, sondern eher am Bart.

Jedenfalls kann ich euch allen empfehlen, bei einem der drei Weihnachtskonzerte der Band, die noch kommen, dabei zu sein. Auch die werden ganz großes Kino werden. 








Das Wort zum Freitag - Die Geschichte vom Lichterpiraten

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(Für Zoe, Tarek und alle, die sich nichts vormachen lassen.)

Weihnachtsmann, Christkind, Osterhase, böse Götter, lieber Gott, Feen, das FSM, der Nikolaus, Zwerge und wie sie alle genannt werden, beeinflussten und beeinflussen das Leben vieler Menschen.

An einige dieser Phantasiegestalten glaubten wir fast alle in frühen Kindertagen. An andere glaubt mancher Erwachsene weit über das Kindesalter hinaus, viele ein Leben lang. Selbst wir Pastafari könnten sehr glaubensstark sein, wäre da nicht der Wunsch unseres geliebten Monsters, ständig an allem zweifeln.

An einen kann aber Groß und Klein ohne Zweifel glauben. Er steht auch nicht in der Reihe der von mir aufgezählten Fabelwesen und Phantasiegestalten. Es ist der Lichterpirat.

Wer das ist?
Jeder, der zum Nudligen Lichterfest alles daran setzt, in Augen zu schauen, die wie Lichter strahlen. Es kann der Papa, Opa, Bruder aber auch die Tante, Mama oder irgend jemand sein, der dich kennt und sehr lieb hat.

Wieso nennen wir ihn dann Lichterpirat?
Die Geschichte ist so alt, dass sie schon fast nicht mehr wahr ist. Von ganz kritischen Pastafari wird sie sogar angezweifelt. Also macht euch euer eigenes Bild über das, was ich jetzt erzählen möchte.

In den Wochen vor dem Nudeligen Lichterfest zogen sich vor sehr langer Zeit die Piratenfamilien immer mehr in ihre Häuser zurück, denn es wurde draußen kälter und kälter. Frauen und Kinder tragen emsig Vorbereitungen, um das bevorstehende Fest zu einem Glanzpunkt zu gestalten. Am meisten aber freuten sie sich, dass ihre Väter, Brüder, Onkel endlich einmal dem Meer den Rücken kehrten, um längere Zeit zu „Landratten“ zu werden.

Da um diese Jahreszeit die See nicht selten gefährlich ist, war die Vorfreude auf die Ankunft immer auch mit Sorge gepaart. Um den Kindern die Angst zu nehmen, dachten sich die klugen Piratinnen etwas aus. Sie gaben den Kindern kleine Zettel und baten sie, ihre guten Wünsche für die Piraten auf See aufzuschreiben. Diese Zettel wurden dann zum Leuchtturm gebracht und dort an zentraler Stelle verwahrt. Später wandelte sich das, da nicht jedes Piratendorf einen Leuchtturm hatte. So fand man andere zentrale Plätze, um die Zettel zu deponieren. Wichtig war ja, dass die guten Wünsche die erreichten, für die sie bestimmt waren. Unser Fliegendes Spaghettimonster half tatkräftig mit, die Wünsche zu erfüllen. Es hielt seine Nudeligen Anhängsel schützend über die Piraten auf See. Außerdem fand Es immer eine Lösung, die Zettel auf schnellstem Wege den Empfängern zukommen zu lassen.

Im Laufe der Jahre gewöhnten sich die Piraten an diese Zettel und hielten, sobald sie an Land kamen, schon vorfreudig Ausschau nach den Zetteln. Schließlich bedeutete es ja, dass die Piraten erwartet, gebraucht und geliebt wurden. Es dauerte nicht lange und sie revanchierten sich, indem sie für ihre Lieben kleine Geschenke mitbrachten, um gleichfalls Freude ins Haus zu bringen. Leider hatte nicht jeder Pirat bei der Wahl seiner Geschenke ein wirklich glückliches Händchen. Aber Piratenkinder sind bekanntlich helle. Zu den guten Wünschen für die Piraten auf See fügten sie bald ihre eigenen Wünsche hinzu. Das half so manchem Piraten aus der Patsche. Nun hatte er den Kopf für den Kampf auf See wieder frei, was nicht unwichtig war, wollte man gesund wieder nach Hause kommen, um beladen mit Geschenken endlich an die Tür zu klopfen und so das Nudelige Lichterfest zu eröffnen.

Klopft heute irgend jemand aus eurer Familie an die Tür, angezogen wie ein Pirat und mit einigen Geschenken im Gepäck, dann ist sonnenklar, wer das ist.

Ich wünsche allen Pastafari groß und klein, dass sich auch in diesem Jahr am 24.12. wieder, wie seit Alters her, euer Lichterpirat einfindet.



Gedichte zum Lichterfest

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Entspanntes Lichterfest

Bude schrubben,
Gans beträufeln,
Baum anputzen,
Geschenke häufen,
Nüsse knacken,
Haare föhnen,
Plätzchen backen,
Heim verschönen,
Baum beleuchten,
Lieder singen,
Kehle feuchten,
Toast ausbringen,
runter kommen,
selig lallen,
halb benommen,
Hüllen fallen.
(Elli Spirelli)


Reiner Wein sei kein Spagat für mich Pirat...
Mit Nudeln im Strudel bedudelt
Mein Reim des Lichtes sei. 
Im Namen der Piraterei. 
Ramen im Spaghetti Namen
(Moni Ostermaier)


Menschenfreund

Rabimmel, rabammel, rabumm,
ich bin der WeinAchtsmann und kumm
in jedem Jahr zur gleichen Zeit
und mach den Menschen eine Freud.

Drum flieg ich übers Erdenrund
und tu es allen Menschen kund,
die immer noch auf Erden leben,
trotz Sturmflut, Wirbelsturm und Beben.

Egal ob alt, jung, groß und klein,
lasst mich in eure Stuben rein.
Liebe verkünde ich, ohne Scherz,
drum öffnet euer nudlig Herz.

Nur wer liebt, kann weiter denken,
wird einander Nudeln schenken.
So werdet Armut ihr besiegen
und Friede ist, statt sich bekriegen.

Friede auf Erden, tönt‘s in jedes Zelt,
Spaghettimonster kam in unsre Welt.
Nun ist es da, drum lasst es bleiben
und habt euch lieb, anstatt zu streiten.
©Folkmar Drechsel


Mit Monsters Hilfe

Der Rahbaum ist noch nicht geschmückt.
Die Kekse sind total missglückt.
Dazu ging mir die Pasta aus.
Ich finde auch kein Bier im Haus.

Ich flüchte in die Medienwelt.
Mein Unglück ist dort schnell erzählt.
Man baut mich auf und schmeichelt mir.
Da klingelt es an meiner Tür.

Wer kann das sein um diese Stunde?
"Wir Pastafari", gröhlt die Runde.
Es ist doch Lichterfest, herrjeh!
Du hast doch sicher Rum und Tee?!
Alles andre haben wir mitgebracht.
Lass uns nun feiern bis in die Nacht."

So liebe Freunde lob ich mir
und sag dem Monster Dank dafür.
(Elli Spirelli)


Weiße WeinAcht

Flocken schweben leise,
im Futterhaus die Meise
Körnchen findet
und verschwindet.

Auch die frechen Spatzen
kommen, um zu schwatzen.
Fink sieht das Gezeter,
denkt: ich komme später.

Doch tun sie sich vertragen

ach Mensch, dass lass dir sagen:
hör auf das Gefieder
und vertrag dich wieder.

Mit Hinz und Kunz, Feind
und Freund, das vereint..
Mit Nachbarn und im Internet,
das wär´ doch einmal richtig nett.

Und nicht nur zur WeihnAchtszeit,
auch im Sommer, wenns nicht schneit.
Stelle ein Licht in dein Fenster,
dann siehst du auch nicht Gespenster.

Es sollte weiße WeihnAcht sein,
darum lass Licht ins Herz hinein,
sonst verpasst du zum Schluss
den letzten WeihnAchtsbus.
©Folkmar Drechsel



WeinAchtszeit, WeinAchtszeit
Macht sich wieder fett und breit
Laut Zeitung und laut Radio
Sind jetzt alle Menschen froh
Und brav und lieb und spendenwillig.

Man wünscht sich Friede, Glück auf Erden
Ne Creme gegen das Älterwerden
Paar Knochen die nun nicht mehr knacken
Auch viel Erfolg beim Plätzchenbacken
Und macht den Sprit uns weiter billig.

Ich wünsch mir `nen Piratensong
In Pastafari-Tradition
Mensch, oops, nanu, da ist er schon
(Bruder Spaghettus)


WeinAcht

Blech, genudelt Hinweisschilder,
macht die Pastafari wilder.
Blechen für neue Ständer,
tragen Piratengewänder.
Sie woll’n von Herzen haben Spaß,
drum ist auf sie schon mal Verlass.
Nun sind sie auch schon weltbekannt,
überall wurd‘ ihr Nam‘ genannt.

Fromme fingen an zu motzen,
ihnen war es wohl wie kotzen.
Können nicht den Spaß verderben,
Pastaschilder weiter werben.

Nun bricht herein, die Nudelzeit,
WeinAcht ist gar nicht mehr so weit.
Drum stimmet alle froh mit ein,
die WeinAchtszeit soll nudlig sein.
©Folkmar Drechsel


Der Lichterpirat steht vor der Tür,
da wird mir ganz warm ums Herze.
Zuerst mal bekommt er von mir ein Bier,
dann ich von ihm eine Kerze. 
(Elli Spirelli)






Das Wort zum Freitag - Zwischen den Jahren

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2015 geht zu Ende, ein gutes Jahr für uns Pastafari. Wer es nicht glaubt, sollte aufmerksamer unseren Blog lesen. Da ich davon ausgehe, dass alle, die es bisher nicht taten, sofort nachlesen werden, möchte ich nur die drei für mich wichtigsten Ereignisse hervor heben.

Ihr ahnt sicher schon, welche das waren, denn vor allem feiert der Pastafari ja gern und nutzt dafür jede sich bietende Gelegenheit.

Viel Spaß hatte ich bei unserem Pastafaritreffen am 5./6.9. in Dreetz.
Noch aufregender war das Treffen der Chiesa Pastafariana Italia in Florenz.
Aber den Vogel schossen die Neuseeländer ab, indem sie die Anerkennung der Pastafarianischen Hochzeit erkämpften.

Ich bin sehr stolz auf alle Pastafari, die nicht aufhören, unseren Glauben zu verbreiten und sich mit viel Kraft und Zeit einsetzen, unsere Rechte als Weltanschauungsgemeinschaft gegenüber den Religionsgemeinschaften zu erkämpfen.

Besonders am Herzen liegt mir die Pastachse/Pastasse Roma – Berlin. Bruder Spaghettus und Papa Marco de Paolino besiegelten den Vertrag im September. Den Pastafari Italiens fühlen wir uns eng verbunden, Nicht von ungefähr wurde unsere Kirche auf den Namen „Al Zarkawi I. Gedächtniskirche“ getauft.

Es könnte gut sein, dass Papst Al Zarkawi I., der viel zu eilig zu Biervulkan und Stripperfabrik segelte, in noch ganz neuem Zusammenhang geehrt werden wird. Aber das bleibt, bis es wirklich so weit ist, erst einmal mein Geheimnis.

Mögen euch im neuen Jahr nur schmackhafte Nudelgerichte auf die Teller kommen und das Monster stets mit euch sein.



RAmen

Nudliges 2016 euch allen

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Möge das neue Jahr so weiter gehen, wie es angefangen hat.

Na ja, zumindest teilweise. Es muss nicht unbedingt sein, dass wir von Besuchern der Freitagsmesse erst aus dem Bett geklingelt werden müssen. Aber eine wunderschöne kleine Messe hat das Jahr würdig eröffnet. Die Besucher aus dem Spree-Neisse-Kreis waren begeistert und wir haben noch lange gesessen und geschwatzt. 


Nun, als ich den Rechner einschalte, ist auch schon der erste Mitgliedsantrag im neuen Jahr da.

Andere Kirchen verlieren, wir wachsen konstant und gerade in letzter Zeit besonders stark. Etwa 30% Mitgliederwachstum hatten wir im letzten Jahr.

Möge das Monster mit uns sein und mit euch allen.

Nur das beste Bier im Neuen Jahr wünschen euch

Elli Spirelli und Bruder Spaghettus

Das Wort zum Freitag - Danke euch allen

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Besser kann das Neue Jahr nicht starten. Wieder einmal habt ihr uns nicht hängen lassen und mit euren Spenden dafür gesorgt, dass wir weiter vor Gericht um die Anerkennung unserer berechtigten weltanschaulichen Interessen streiten können. Wir haben die Kriegkasse gefüllt und Ragna hat mit einer größeren Summe den Deckel zu gemacht. Aber nicht die individuellen Spendenhöhen waren uns wichtig. Vor allem aber habt ihr uns damit auch den moralischen Rückhalt gegeben, ohne den so ein doch recht ausdauernder Kampf gar nicht durchzuhalten wäre. Es kann also weiter auf Fahrt gehen. 

Den ersten Schritt hat Dr. Rath, unser Anwalt, auch schon getan und fristgemäß die Nichtzulassungsbeschwerde beim Oberverwaltungsgericht Potsdam eingereicht. Nun haben wir noch einen Monat Zeit, die Begründung gut vorzubereiten und nachzureichen. Sobald die fertig ist, werden wir die wichtigsten Passagen online stellen. Wir haben schon einiges zusammen getragen und sind insgesamt zuversichtlich.

Wann dann die Antwort vom OVG kommen wird, lässt sich schwer sagen. Ein anderer Termin steht aber schon. Am 06.04.2016 wird am Landgericht Frankfurt wegen der Nudelmessenhinweisschilder verhandelt. Zur Erinnerung: Der Landesbetrieb Straßenwesen hatte uns als Weltanschauungsgemeinschaft anerkannt und wollte uns deshalb die Genehmigung erteilen, genau wie die Kirchen an eigenen Masten auf Gottesdiensthinweisschilder unsere Nudelmesse anzuzeigen.
Das von der Schwester einer Bischöfin und Mitglied des Rats der EKD geleitete Kulturministerium wies den Betrieb jedoch an, uns diese Genehmigung zu verweigern. Obwohl der zu einem ganz anderen Ministerium gehört.

Diese Angelegenheit ist sehr vielschichtig und die Verhandlung dürfte ziemlich spannend werden.

Noch eine gute Nachricht habe ich. Eine, die besonders für alle Spender wichtig ist. Der neue Freistellungsbescheid des Finanzamtes ist eingetroffen. Beiträge und Spenden können also weiter von der Steuer abgesetzt werden. Bei Spenden bis 200,- Euro reicht es, den Zahlungsbeleg einzureichen. Manchmal wird noch der Freitstellungsbescheid nachgefragt, weshalb ich den gleich mit hier veröffentliche.

An dich, Ragna, noch eine Bitte. Las uns irgendwie deine Adresse zukommen, damit ich dir eine Spendenquittung schicken kann. Bei dir reicht der Einzahlungsbeleg nicht. Mir bleibt nur die Hoffnung, dass du das selbst liest oder jemand der dich kennt aufmerksam macht. Eine Mail an info-at-pastafari-punkt-eu reicht schon.

Das Wort zum Freitag - Pastafarianisches Neujahrsfest

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Ihr wisst es alle, unser Prophet Bobby Henderson hat in Seinem Namen unser Evangelium geschrieben. Es hat uns und alle Pastafari weltweit auf den Weg gebracht. Da das Evangelium allerdings den Leitbüchern anderer Glaubensrichtungen an Ausführlichkeit nicht das Wasser reichen kann, waren wir gefordert, unseren Glauben mit all seinen Ritualen selbst zu gestalten und zwar so, wie es uns am besten gefällt. Wenn ich so darüber nachdenke, war das von unserem geliebten Spaghettimonster sicher so beabsichtigt. Schließlich ist nichts schlimmer, als sich alles vorkauen zu lassen. Da verlernt man schnell das Denken und wo das hinführt sieht man ja in anderen Religionen.

Inzwischen gibt es weltweit Pastafarigruppen. Zu vielen haben wir guten Kontakt. Einige von ihnen haben viel dazu beigetragen, um auf uns Pastafari aufmerksam zu machen und unseren Platz in der Welt zu behaupten.

Erst jüngst erkämpften die Neuseeländer Pastafari die Anerkennung der pastafarianischen Hochzeit. Aus Österreich kam das Nudelsieb, hüstl ;) und wir weihten die erste pastafarianische Kirche. So konnten wir Nudelmessenhinweisschilder errichten. Der Kampf um das Tragen piratiger Kopfbedeckung auf dem Personalausweis läuft. Die italienischen Pastafari brachten „die große Erektion“ auf einen Berg. Was nicht besonders herausragend anmutet, aber in meinen Augen um so mehr Hochachtung verdient, das sind die Pastafarigruppen in der Türkei oder Syrien. So wie wir in Europa können sie nicht ihren Glauben leben. Sie tun es anders, aber sie tun es. Davor ziehe ich den Piratenhut.

Das neuste Ereignis kommt aus Italien. Seit dem 10. Januar 2016 gibt es den pastafarianischen Neujahrstag. Es ist der Geburtstag des I. pastafarianischen Papstes, Al Zarkawi. Ihr wisst ja, dass die Italiener ähnlich der katholischen Kirche Bischöfe und demzufolge auch einen Papst haben. Al Zarkawi war nicht lange Papst. Er konnte es nicht abwarten, Biervulkan und Stripperfabrik in Augenschein zu nehmen. Nun gibt er da oben auf uns acht, besonders wenn das Monster mal wieder versumpft ist.

Als im letzten Jahr die englische Königin unser Land besuchte, war ich überrascht, dass dieser Besuch für viele Menschen so wichtig war. Auch beim Besuch des damaligen Papstes war es ähnlich, wenn auch nicht ganz so freiwillig, denn um z.B. das Stadion in Berlin voll zu bekommen, wurden Busse mit polnischen Gläubigen herangekarrt. Schwamm drüber!

So ein bisschen Glanz und Gloria mögen wir schon, zumindest mal so zum Ansehen und Jubeln.
Warum sollten wir da nicht mit unseren Brüdern und Schwestern das pastafarianische Neujahr ebenfalls am 10.01. begehen? Immerhin ist unsere Kirche nach Papst Al Zarkawi I. benannt und wir haben die Pastachse Berlin - Rom.

Was meint ihr, liebe Freubeuter?

Auf eure Meinungen freut sich



Eure Elli Spirelli

Das Wort zum Freitag - Kultur und Religion

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Es liegt nicht an der Religion. Im nahen Osten haben Christen oft die gleichen Traditionen wie die Muslime. Es liegt also an der Kultur, und die wird nicht religiös geprägt, sondern räumlich.“

So ähnlich habe ich es neulich in einem Bericht gelesen. Es gab gleich Zustimmung, dort gäbe es in Manchem wirklich keinen Unterschied zwischen Christen und Muslimen. In der Beschneidungspraxis von Mädchen, in der fehlenden Gleichberechtigung von Frauen, im Hass auf Homosexuelle und so weiter.

Das sehe ich auch so. Aber woran liegt das?

Ich habe mich im Netz umgesehen und gefunden, Wiki unterteilt klar in jüdische, christliche und muslimische Kultur. Es scheint also einen Zusammenhang zwischen Religion und Kultur zu geben.

Von der Wortbedeutung her gehörten Religion und Kultur immer zusammen: Das lateinische „colere“ stand für (Land) bewohnen/ bebauen, pflegen/ schmücken, (Göttliches) verehren. Während das Nomen „cultura“ noch im Mittelalter neben landwirtschaftlicher Kultivierung auch religiöse Verehrung bezeichnete, ist letztere Dimension heute nur mehr im Wortstamm „kult-“ (von lat. „cultus“, einem zweiten mit colere zusammenhängenden Nomen“) vorfindbar: Kult, Kultus, kultisch etc.“
Das habe ich ausgerechnet auf einer christlichen Seite gefunden.

Aber gibt es mehr als einen Zusammenhang aus der Wortbedeutung? Die Kirchen scheinen das so zu sehen. Sie haben extra ein Institut für Kultur und Religion gegründet, um „
Beratung, Training und Workshops für Führungskräfte und Mitarbeitende in Kirche und Gemeinde, Diakonie und Caritas, Schule und Hochschule“ anzubieten.

Aber auch einfache Beobachtung macht uns schon klar, Religion hat einen starken Einfluss auf die Kultur der jeweiligen Gemeinschaft. Es geht auch gar nicht anders. Wenn Juden zumindest einen Teil ihrer 613 Mitzwot ernst nehmen, kann das gar nicht ausbleiben. Ähnliches gilt für Christen und Muslime analog und natürlich auch für andere Religionen. Das betrifft alle Lebensbereiche. Bei der Kleidung müssen die einen bestimmte Kopftücher tragen, andere diverse Hüte und Hütchen. Beim Essen müssen die getrennte Töpfe für die Zubereitung der Speisen haben, welche dürfen kein Schweinefleisch essen, welche keine Kühe. In Manchem sind sich wieder alle einig. Beim Hass auf Homosexuelle, beim Fehlen sexueller Selbstbestimmung, bei der untergeordneten Rolle der Frau.

Kultur wird also religiös geprägt, nicht räumlich. Wenn Christen in muslimischen Ländern ähnliche Praktiken wie Muslime pflegen, liegt das zum Einen daran, dass sie in der starken Minderheit sind und historisch gezwungen waren, sich anzupassen, zum Anderen an der Ähnlichkeit der beiden Religionen.

Andererseits verhalten sich Angehörige der gleichen Religion in unterschiedlichen Ländern und Gesellschaften auch unterschiedlich. In manchen sind sie toleranter, in anderen fundamentaler. Während das Christentum in Europa immer mehr verweltlicht und langsam Toleranz einzieht, nimmt es in Afrika und Südamerika noch eine breite Rolle in der Gesellschaft ein und ist entsprechend selbstsicher und fundamentaler.

Für mich ergibt sich daraus, Religion und Kultur bestimmen sich wechselseitig. Je größer der Einfluss von Religion auf eine Gesellschaft, um so größer auch der Einfluss der Religion auf die Kultur. Umgekehrt lässt sich sagen, je weniger Einfluss die Religion auf die Gesellschaft hat, um so größer der Einfluss der Kultur auf die Religion.

Daraus können wir mindestens zwei Lehren ziehen.


1. Es ist nicht sinnvoll, den Einfluss von Religion auf unsinnige gesellschaftliche Praktiken und Sitten, besonders in stark religiösen Ländern, damit relativieren zu wollen, dass diese nicht religiöser, sondern kultureller Natur wären. Es ergibt sich lediglich die Frage, ob Religion ursächlich oder über die herrschende Kultur nur indirekt Verantwortung übernehmen muss.

2. Es gilt für jede Gesellschaft einen kritischen Punkt zu überwinden. Den Punkt, an dem der Einfluss von Religion auf die Kultur noch größer ist als der von Kultur auf Religion.

Das bedeutet leider nicht, ab diesem Punkt läuft alles von selbst in Sachen Verweltlichung. Wir müssen im Gegenteil immer wachsam sein, dass sich diese Entwicklung nicht wieder umkehrt.
Es bedeutet aber, dass ab diesem Moment die Chancen einer Gesellschaft, sich statt am vermeintlichen Willen von Göttern an den Interessen der Menschen zu orientieren, enorm steigt.

Oder, ganz einfach gesagt, es bedeutet, dass diese Gesellschaft menschlicher wird.

Das Wort zum Freitag - Weida ./. Stadt Templin X

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Das Verwaltungsgericht Potsdam hatte unserer Klage gegen die Stadt Templin um Ausstellung eines Personalausweises mit piratig- weltanschaulicher Kopfbedeckung nicht statt gegeben. Schlimmer noch, es hatt auch die Berufung am Oberverwaltungsgericht ausgeschlossen, was schon ungewöhnlich war.

Aber es gab noch eine Möglichkeit, die Nichtzulassungsbeschwerde durch einen Anwalt. Wir hatten euch dafür um Spenden gebeten und heute könnt ihr sehen, die sind sehr gut angelegt.

Rechtsanwalt Dr. jur. Rath aus Münster hat ein Meisterwerk hingelegt. Die Darstellung unserer Kirche ist so gelungen, dass ich ganz begeistert bin. Ich habe überlegt, zu kürzen, damit ihr nicht so viel lesen müsst, aber ich wusste nicht, was. Und nun ran an den Text, es lohnt sich jede Zeile




Rechtsanwalt Dr. Rath • Engelstraße 50 • 48143 Münster


Oberverwaltungsgericht Berlin Brandenburg
Hardenbergstr. 31

10653 Berlin

                                                                                                                 Münster, den 19.1.2016

In der Verwaltungsstreitsache
Rüdiger Weida ./. Bürgermeister der Stadt Templin
OVG 5 N 32.15

begründe ich den mit Schriftsatz vom 17.12.2015 eingereichten Antrag auf Zulassung der Berufung nachstehend wie folgt:
Die Berufung gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Potsdam vom 13.11.2015 (VG 8 K 4243/13) ist gem. § 124 Abs. 2 Nr. 1, 2, 5 VwGO zuzulassen.
Es bestehen vor allem ernstliche Zweifel an der Richtigkeit des Urteils, weil das Verwaltungsgericht zu Unrecht annimmt, die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters e.V. sei weder eine Religions- noch eine Weltanschauungsgemeinschaft. Die Aufklärung dieser entscheidungserheblichen Frage hätte der Einholung eines religionswissenschaftlichen Sachverständigengutachtens bedurft, so dass die Rechtssache insoweit besondere Schwierigkeiten aufweist. Darin liegt zugleich ein Verfahrensmangel.


Im Einzelnen ergibt sich dies aus Folgendem:
1. Ernstliche Zweifel an der Richtigkeit des Urteils
Es bestehen ernstliche Zweifel an der Richtigkeit des Urteils, § 124 Abs. 2 Nr. 1 VwGO. Das Urteil betrifft eine Klage, die ursprünglich als Verpflichtungsklage erhoben, dann als Feststellungsklage weitergeführt wurde. Der vor dem Verwaltungsgericht anwaltlich nicht vertretene Kläger begehrte zuletzt die Feststellung, dass es rechtswidrig war, die Ausstellung eines Personalausweises mit einem Lichtbild abzulehnen, auf dem er mit einer Kopfbedeckung abgebildet ist. Die Kopfbedeckung trägt er aus weltanschaulichen Gründen. Der Kläger ist Vorsitzender der Kirche des fliegenden Spaghettimonsters e.V. mit Sitz in Templin. Die Mitglieder nennen sich Pastafari. Der Kläger beantragte im August 2013 einen neuen Personalausweis. Er wollte dabei ein Lichtbild verwenden, das ihn mit einer Kopfbedeckung zeigt, die er aus religiösen Gründen als Pastafari tragen müsse. Diese Kopfbedeckung trage er auch in der Öffentlichkeit, weil er sich dazu verpflichtet fühle. Der Beklagte lehnte das Begehren des Klägers mit der Begründung ab, die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters sei keine Religionsgemeinschaft und daher nicht von Art. 4 GG geschützt. Außerdem verlange die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters nicht, dass eine Kopfbedeckung immer zu tragen sei. Das anschließende Widerspruchsverfahren blieb erfolglos.
Das Verwaltungsgericht hat die Klage abgewiesen. Es kommt zu dem Ergebnis, der Ablehnungsbescheid des Beklagten sei rechtmäßig und verletze den Kläger nicht in seinen Rechten. Begründet wird dieses Ergebnis damit, dass die zulässige Feststellungsklage deshalb keinen Erfolg haben könne, weil die Voraussetzungen der §§ 5 Abs. 2 Nr. 5 PAuswG, 7 Abs. 3 S. 4 PAuswV nicht vorlägen. Denn die Ausnahme davon, dass ein Lichtbild im Personalausweis nicht mit einer Kopfbedeckung angefertigt werden dürfe, diene dem Schutz des religiösen Bekenntnisses des Ausweisinhabers nach Art. 4 GG. Die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters sei iSv. Art. 4 GG keine Religionsgemeinschaft und auch keine Weltanschauungsgemeinschaft. Sie sei eine reine Religionsparodie. Damit fehle der rechtlich erforderliche Bezug zu einer Religion oder einer Weltanschauung, die eine Ausnahmeregelung nach § 7 PAusV rechtfertigen könne.

Der Klage hätte jedoch vollumfänglich stattgegeben werden müssen.
Der Kläger hat einen Anspruch auf eine Genehmigung eines Lichtbildes im Personalausweis mit Kopfbedeckung bzw. ein berechtigtes Interesse, das festzustellen. Denn das Verwaltungsgericht kommt zu Unrecht zu dem Ergebnis, die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters sei keine Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaft. Das beruht auf einer rechtsfehlerhaften Beurteilung des religiösen / weltanschaulichen Inhalts der Grundlagen der Kirche des fliegenden Spaghettimonsters und im Ergebnis auch auf einer unzureichenden Sachverhaltsaufklärung.

Das Verwaltungsgericht definiert zunächst noch zutreffend, dass unter Religion oder Weltanschauung eine mit der Person des Menschen verbundene Gewissheit über bestimmte Aussagen zum Weltganzen sowie zur Herkunft und zum Ziel des menschlichen Lebens zu verstehen ist. Dabei lege die Religion eine den Menschen überschreitende und umgreifende „transzendente" Wirklichkeit zu Grunde, während sich die Weltanschauung auf innerweltliche, „immanente" Bezüge beschränke (BVerwG NJW 2006, 1303).

Weiter erkennt das Verwaltungsgericht, dass nach der Rechtsprechung des BVerfG der Religionsbegriff weit zufassen ist (BVerfGE 24,236). Gleichzeitig ist es dem Staat dabei verwehrt, aufgrund seiner Verpflichtung zur weltanschaulichen Neutralität, Glauben und Lehre einer Kirche oder Religionsgemeinschaft als solche zu bewerten. Die individuelle und korporative Freiheit, das eigene Verhalten an den Lehren des Glaubens auszurichten und innerer Glaubensüberzeugung gemäß zu handeln, würde entleert, wenn der Staat bei hoheitlichen Maßnahmen uneingeschränkt seine eigene Wertung zu Inhalt und Bedeutung eines Glaubenssatzes an die Stelle derjenigen der verfassten Kirche setzen und seine Entscheidungen auf dieser Grundlage treffen könnte. Jede Auseinandersetzung staatlicher Stellen mit Zielen und Aktivitäten einer Kirche oder Religionsgemeinschaft muss dieses Gebot religiös-weltanschaulicher Neutralität wahren. Die Regelung genuin religiöser oder weltanschaulicher Fragen, die parteiergreifende Einmischung in die Überzeugungen, Handlungen und die Darstellung religiöser und weltanschaulicher Gemeinschaften sind dem Staat mangels Einsicht und geeigneter Kriterien untersagt. Fragen der Lehre, der Religion und des kirchlichen Selbstverständnisses gehen den Staat grundsätzlich nichts an. Er ist vielmehr verpflichtet, auf die Grundsätze der Kirchen und Religionsgemeinschaften Rücksicht zu nehmen und keinen eigenen Standpunkt in der Sache des Glaubens zu formulieren (BVerfG, Beschluss vom 22. Oktober 2014 – 2 BvR 661/12 –, Rn. 89, juris).

Diesen Maßstäben wird das Urteil des Verwaltungsgerichts nicht gerecht. Denn das Verwaltungsgericht übersieht bereits, dass es sich der Beklagte angemaßt hat, die Art und Weise der Glaubensausübung zu beurteilen bzw. durch die Innenministerien des Bundes und des Landes beurteilen zu lassen. Damit geschieht genau das, was dem Staat verboten ist. Er bewertet die Ziele und den Weg, diese Ziele zu erreichen, und kommt zu dem Ergebnis, dass Satire keine Religion oder Weltanschauung sein könne. Damit überdehnt der Beklagte seinen Beurteilungsspielraum.

Auch das Verwaltungsgericht differenziert nicht zwischen der Ausgestaltung, wie die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters ihren „Glauben“ und ihre Wertvorstellungen präsentiert, und den eigentlichen Grundlagen der Kirche, die auf humanistischen Grundwerten beruhen. Dass Religionskritik in Form von Satire das Bild der Außendarstellung prägt, heißt nicht, dass die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters eine reine Religionsparodie darstellt. Als solche hätte sie kaum so viel Zuspruch weltweit finden können.

Der Glaube an das „Fliegende Spaghettimonster“ (FSM) erklärt auf umfassende Weise den Sinn der Welt und des menschlichen Lebens. Fundamentaler Glaubenssatz der Pastafari (so nennen sich die Anhänger des FSM selbst) und des Pastafarianismus ist, dass eben diese Erklärung von Welt und menschlichem Leben nur auf wissenschaftlichem Wege zu leisten ist. Durch die "Acht am liebsten wäre mir" gibt der Pastafarianismus dem Gläubigen überdies sinnstiftende ethische Regeln im Sinne von Geboten für das alltägliche Leben und das zwischenmenschliche Miteinander auf den Weg.

Beweis: Die „Acht am liebsten wäre mir“, Ausdruck als Anlage B 1

Die weltanschauliche Grundlage der Kirche des fliegenden Spaghettimonsters und der „Am liebsten wäre es mirs“ ist der evolutionäre Humanismus. Ihre Mitglieder sind verpflichtet, sich an diese Grundsätze zu halten, wenn sie nicht in Gewissenskonflikte geraten wollen.

Bei den Anhängern des FSM handelt es sich um eine derzeit stark wachsende Gemeinschaft von Gleichgesinnten weltweit. Sie alle berufen sich auf "Das Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters" des Propheten Bobby Henderson (erschienen im Goldmann Verlag, 4. Auflage 2008) und zelebrieren ähnliche Riten. Die globalen Pastafari-Gemeinden stehen in engem Austausch miteinander. Wiewohl die zentralen Elemente des Glaubens von allen Anhängern geteilt werden, bleibt die Auslegung des Pastafarianismus im Einzelnen jedoch den FSM-Gemeinden vor Ort überlassen – ebenso wie dies bei anderen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften der Fall ist, die sich eher orthodox oder liberal zu den Grundinhalten des eigenen Glaubens positionieren.

Aus dem Glauben an das FSM ergibt sich für den Gläubigen die bindende Verpflichtung, Glaubensinhalte stets wissenschaftlicher Prüfung zu unterziehen – die Inhalte fremder Glaubensrichtungen ebenso wie die eigenen. Der Glaube an das FSM, wie er in Deutschland von der Klägerin ausgelegt und praktiziert wird, steht dem evolutionären Humanismus der Giordano Bruno Stiftung nah. Die Klägerin ist in den Förderkreis der Stiftung aufgenommen.
Beweis: Satzung der Kirche des fliegenden Spaghettimonsters, Kopie als Anlage B 2

Beim evolutionären Humanismus handelt es sich um eine humanistische Weltanschauung. Sie wurde in den 1960er Jahren vom ersten Generaldirektor der UNESCO, Julian Huxley, ins Leben gerufen, der sich für eine neue Religion aussprach, die kompatibel mit der Wissenschaft sein solle.

Diese Wissenschaftskompatibilität ist ein zentrales Element des Pastafarianismus. Der hypothetische Glaubenswechsel eines Pastafari von einer wissenschaftlichen zu einer vom Pastafarianismus abweichenden, nicht-wissenschaftlichen Erklärung der Welt könnte daher nicht erfolgen, ohne ihn in ernste Gewissensnot zu stürzen.

Die bindende Verpflichtung regelmäßig an Messen oder religiösen Riten teilnehmen zu müssen, kennt der Pastafarianismus dagegen nicht; genauso wie evangelische Christen betrachten Pastafari ihre Messe als Angebot, nicht als Verpflichtung, und sind - ebenso wie evangelische Christen - bei der Entscheidung, an Riten teilzunehmen, lediglich ihrem Gewissen unterworfen.

Beweis: Einholung eines religionswissenschaftlichen Gutachtens

In der Theologie ist die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters nach teilweise vertretener Ansicht sogar als eine Religionsgemeinschaft einzuschätzen, auf jeden Fall aber eine Weltanschauungsgemeinschaft, der nach Art. 4, 3 GG die gleichen Rechte wie Religionsgemeinschaften zustehen.

In der Religionswissenschaft wird sie als Religionsgemeinschaft angesehen. Die Auffassung des Verwaltungsgerichts, der Kirche des fliegenden Spaghettimonsters fehle eine ernsthafte religiöse Überzeugung und sie sei nur als Parodie auf fundamentalistische Christen in den USA einzuschätzen, belegt eindrucksvoll, dass sich das Gericht zu wenig mit den Grundlagen beschäftigt hat.

Die katholische Theologin Antonia Zentgraf attestiert der Klägerin in ihrer theologischen Abhandlung, dass das Fliegende Spaghettimonster eine Religion ist (Zentgraf, Antonia: "Das Fliegende Spaghettimonster"– Eine Religion!? Grin Verlag 2011. S. 7.).

Ferner erklärte der katholische Diakon und Professor für Religionswissenschaft an der Universität Potsdam, Johann Evangelist Hafner, seine Einschätzung, es könne "die Spaghettireligion als vollwertige Religion angesehen werden, weil sie das Merkmal einer überirdischen Wesenheit [hat] und auch eine Gemeinschaft zu sich versammelt". (Interview RBB, Brandenburg aktuell, 08.12.2014).

Beweis: Fernsehbericht des rbb in „Brandenburg aktuell“ v. 8.12.2014

Diese fachlichen Einschätzungen von Theologen und Religionswissenschaftlern waren dem Verwaltungsgericht offensichtlich unbekannt.

Die Klägerin definiert sich selbst als Weltanschauungsgemeinschaft.

Beweis: als Anlage B 2 überreichte Satzung, dort § 2, Abs. 1

Sie ist auch als Weltanschauungsgemeinschaft anzusehen. Religion wie Weltanschauung bestimmen die Ziele der Menschen, sprechen im Kern seine Persönlichkeit an und erklären auf umfassende Art und Weise den Sinn der Welt und des menschlichen Lebens (BVerfGE 105, 279 ff. (293)). Regelmäßig gehört zu Religion und Weltanschauung eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten (Jarass / Pieroth, Grundgesetz; Art. 4 GG Rdnr. 8). Einer Weltanschauungsgemeinschaft im Sinne von Art. 4 GG liegt dabei eine Gewissensentscheidung zugrunde, aus der sich für die Gläubigen bindende Verpflichtungen ergeben, von denen sie ohne Gewissensnot nicht abweichen können (BVerwGE 89, 368 ff. (370)). Diese Voraussetzungen erfüllt die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters, wie bereits oben dargelegt. Gerade die Ausrichtung an humanistischen Grundsätzen fordert eine verbindliche Auseinandersetzung mit den Werten der Kirche des fliegenden Spaghettimonsters. Indes ist es nicht erforderlich, dass die Weltanschauungsgemeinschaft dem christlichen Glauben entspricht (BVerfGE 24, 236 (246)).

Die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters ist also eine Religionsgemeinschaft, wenigstens aber eine Weltanschauungsgemeinschaft. Nicht zutreffend ist die gegenteilige Ansicht des Verwaltungsgerichts, dass es sich bei der Klägerin nicht um eine Religionsgemeinschaft handeln soll, weil es ihr an einer ernsthaften religiösen Überzeugung fehle und sie vielmehr als Parodie auf fundamentalistische Christen in den USA eingeschätzt werde. Die Einschätzung scheint von der Suche nach einem Wunschergebnis geprägt. Mit den gängigen rechtlichen Definitionen für Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften ist das Ergebnis nicht in Einklang zu bringen.

Das Verwaltungsgericht lässt sich in seiner Entscheidung von den parodistischen und satirischen Stilmitteln vom Kern der Weltanschauung der Kirche des fliegenden Spaghettimonsters ablenken. So zitiert es ausführlich das „Monsterunser“ und das „Glaubensbekenntnis“, die natürlich an entsprechende Vorbilder aus dem christlichen Glauben angelehnt sind und sich satirischer Stilmittel bedienen. Aber das betrifft nur die Ausgestaltung, nicht die weltanschaulichen Grundlagen, die deutlich in den acht „Am Liebsten wäre es Mirs“ zu Tage treten (von Verwaltungsgericht zwar erwähnt, aber nicht zitiert). Lässt man den satirischen Anteil außen vor, findet man humanistische Grundsätze – solche, die Christen u.a. als Nächstenliebe bezeichnen würden, Toleranz, Friedensaufrufe und Dinge, die vielen Religionen und Weltanschauungen zugrunde liegen. Dieser Weltanschauung liegt weiter zugrunde, dass wissenschaftliche Erkenntnisse die Welt erklären und nicht der Glaube an Schöpfungsmythen und überirdische Dinge. Des Fliegenden Spaghettimonsters als „Gottheit“ bedient sich die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters, um zu zeigen, dass man dessen Existenz mit wissenschaftlichen Mitteln ebenso wenig beweisen oder widerlegen kann, wie die Existenz anderer Götter in den Weltreligionen, insbesondere in den fundamentalistischen Ausprägungen des Christentums.

Spätestens hier ist festzustellen, dass das Verwaltungsgericht nicht an der Kern der Grundlagen der Kirche des fliegenden Spaghettimonsters gelangt ist, sondern sich von unwissenschaftlichen und unvollständigen Informationen und Erkenntniswegen leiten ließ.

Als Zwischenergebnis ist somit festzuhalten, dass die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters zumindest als Weltanschauungsgemeinschaft anzusehen ist. Da eine solche Weltanschauungsgemeinschaft Religionsgemeinschaften nach Art. 4 GG gleichgestellt ist, findet auch § 7 PausWG Anwendung.


Dabei hat das Verwaltungsgericht zutreffend erkennt, dass es nicht zwingend notwendig ist, dass das Tragen einer Kopfbedeckung von der Weltanschauung vorgeschrieben ist, sondern es bereits ausreicht, wenn sich das Mitglied verpflichtet sieht, eine Kopfbedeckung zum Ausdruck seiner Zugehörigkeit zur Weltanschauungsgemeinschaft zu tragen (so auch BVerfGE 108, 282). Diese Verpflichtung sieht der Kläger für sich und handelt danach.


2. Besondere Schwierigkeit der Rechtssache
Die Rechtssache weist zudem besondere Schwierigkeiten in rechtlicher und tatsächlicher Hinsicht auf (§ 124 Abs. 2 Nr. 2 VwGO). Das ist bereits dann der Fall, wenn der Rechtsmittelführer mit seinem Angriff begründete Zweifel an der Richtigkeit der erstinstanzlichen Entscheidung hervorruft, die sich nicht ohne weiteres im Zulassungsverfahren klären lassen (vgl. Kopp, VwGO § 124 RN 9 mwN.). Überschneidungen mit dem Zulassungsgrund der ernsthaften Zweifel an der Richtigkeit der Entscheidung sind dabei regelmäßig der Fall. So ist es auch im vorliegenden Verfahren.
Wie sich bereits aus den vorstehenden Ausführungen ergibt, ist die Beurteilung, ob die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters eine Religions- bzw. Weltanschauungsgemeinschaft darstellt, nicht einfach zu beurteilen, sondern bedarf im Ergebnis sachverständiger Beurteilung. Eine Beschäftigung allein mit den Inhalten der Homepage der Kirche des fliegenden Spaghettimonsters bzw. mit Wikipedia genügt dazu nicht. Vielmehr wäre mindestens das „Evangelium des fliegenden Spaghettimonsters“ zu studieren gewesen. Weiterhin hätte man sich mit den theologischen Erkenntnissen zur Kirche des fliegenden Spaghettimonsters befassen müssen (vgl. z.B. Zentgraf, Antonia: "Das Fliegende Spaghettimonster"– Eine Religion!?)
Streitentscheidend ist hier namentlich die Frage, ob die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters als Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaft anzusehen ist. Diese Frage lässt sich nur klären, wenn man sich ausführlich und tiefgehend mit deren Grundlagen, Wertvorstellungen und ihrer Philosophie beschäftigt.
Das Verwaltungsgericht verweist im Hinblick auf diese Aufklärungsarbeit auf den Inhalt der mündlichen Verhandlung und den dortigen Vortrag des Klägers. Dem Protokoll (Bl. 46 GA) kann insoweit inhaltlich nichts entnommen werden. Der Inhalt ist insoweit nur im Urteil wiedergegeben und scheint sich danach auf die Aussage zu beschränken, die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters verstehe sich als Weltanschauungsgemeinschaft, was sich aus der Bezugnahme auf die Giordano Bruno Stiftung ergebe.
Dem Urteil des Verwaltungsgerichts kann letztlich entnommen werden, dass eine Auseinandersetzung mit den Grundlagen der Kirche des fliegenden Spaghettimonsters nicht in ausreichender Weise geschehen ist. Anderenfalls hätte das Verwaltungsgericht nicht zu dem Ergebnis kommen können, der Kirche des fliegenden Spaghettimonsters liege kein gedankliches System zugrunde, das eine wertende Stellungnahme zum Sinn des Weltgeschehens biete. Die Welterklärung oder die Erklärung der Existenz des Menschen stehe nicht im Vordergrund. Damit mischt das Verwaltungsgericht aber bereits Merkmale einer Religionsgemeinschaft, nämlich die des Transzendentralen in die Definition einer Weltanschauung. Die Welterklärung oder die Erklärung der Existenz des Menschen kann die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters bereits deshalb nicht großartig vertiefen, weil sie sich auf die Wissenschaft und ihre Erkenntnisse beruft und wissenschaftlich geklärt ist, wie die Erde entstanden ist.
Eine Weltanschauungsgemeinschaft wird auch anders definiert, nämlich als ein Zusammenschluss von Personen, der ein Minimum an organisatorischer Binnenstruktur aufweist, im Sinne der Gewähr der Ernsthaftigkeit auf Dauer angelegt ist und von einem sich nach außen manifestierenden gemeinsamen und umfassenden weltanschaulichen Konsens der Mitglieder getragen und dieser Konsens – soweit es um die Gemeinschaft als solche geht – nach außen bezeugt wird (Christine Mertesdorf: Weltanschauungsgemeinschaften: Eine verfassungsrechtliche Betrachtung mit Darstellung einzelner Gemeinschaften. Schriften zum Staatskirchenrecht. Peter Lang – Internationaler Verlag der Wissenschaften, 2007, S. 243).
Das erfüllt die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters, indem sie sich für den weltanschaulichen Konsens auf humanistische Grundsätze beruft. Diese Tiefe des Sachverhalts und die damit verbundenen Schwierigkeiten in der Beurteilung hat das Verwaltungsgericht übersehen, so dass die Berufung auch aus diesem Grund zuzulassen ist.


3. Vorliegen eines Verfahrensmangels
Das Urteil des Verwaltungsgerichts beruht schließlich auf einem Verfahrensmangel (§ 124 Abs. 2 Nr. 5 VwGO). Das Verwaltungsgericht hätte den Sachverhalt und insbesondere die Frage, ob die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters eine Religions- bzw. Weltanschauungsgemeinschaft ist, weiter aufklären müssen. Dazu hätte es gegenüber dem anwaltlich nicht vertretenen Kläger den Hinweis erteilen müssen, dass er die Einholung eines Sachverständigengutachtens beantragen kann. Wenigstens hätte das Gericht darauf hinweisen müssen, dass es davon ausgeht, dass die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters entgegen der Auffassung des Klägers keine Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaft ist. Damit hätte man ihm Gelegenheit gegeben, die dem Kläger bekannten Erkenntnisse der religionswissenschaftlichen Forschung (z.b. das Werk der Theologin Zentgraf) vorzutragen, um die Rechtsansicht des Gerichts zu erschüttern. Gerade weil der Kläger anwaltlich nicht vertreten war, bestand eine erhöhte prozessuale Fürsorgepflicht des Gerichts (vgl. dazu Kopp VwGO § 124 RN 13). Nur der anwaltlich vertretene Mandant kann sich auf das Absehen von einem Beweisantrag grundsätzlich nicht berufen. Das Urteil beruht auch auf diesem Verfahrensfehler, weil nicht auszuschließen ist, dass die Einholung eines religionswissenschaftlichen Sachverständigengutachtens zu einem anderen Ergebnis geführt hätte. Das gilt auch für das Unterlassen eines Hinweises darauf, dass nach Ansicht des Gerichts die Kirche des fliegenden Spaghettimonsters keine Religions- bzw. Weltanschauungsgemeinschaft darstellt. Denn der Kläger ging bis dahin davon aus, dass mit dem Freistellungsbescheid vom 15.11.2012 (Bl. 2 d. Verwaltungsakte des Beklagten) auch die Anerkennung als Weltanschauungsgemeinschaft erfolgt ist.


Die Berufung ist daher zuzulassen.

Rechtsanwalt Dr. Rath

Das Wort zum Freitag - Pastafarian Wedding

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Nein, so eine Hochzeit wie sie nun in Neuseeland gehalten werden können, war es nicht. Bruder Shupidus und Schwester Lizapus waren schon standesamtlich getraut, ehe sie pastafarianisch heirateten. Sogar schon ein Jahr.

Zum Jahrestag hat Shupidus dann seine Angetraute mit dieser besonderen Feier überrascht. Er hatte mich angeschrieben, ich ein paar Münchner Pastafari angeschrieben. Die hatten noch ein paar Nachfragen und dann waren 
Fr. Anna und Pirat Cheng sie bereit, die Trauung vor zu nehmen.  
Natürlich erst, nachdem die den Ehefähigkeitstests, bei dem Bruder Shupidus beweisen musste, dass er auch gut einfädeln kann, bestanden war. 

Schön wars. 


Genau so schön könnte es bei euch sein, wenn ihr euch entschließt, pastafarianisch zu heiraten. Den richtigen Partner oder die Partnerin habt ihr schon. Sucht euch noch Trauzeugen und überlegt, wer euch trauen könnte. Wenn ihr niemand wisst, wir helfen, jemand zu finden. Natürlich natürlich dem dann auch, das standesgemäß über die Bühne zu bringen.

Wichtig ist nur eins: Traut und und habt Spaß.



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